Die Dortmunder Stadtbeschreiberin und Comiczeichnerin Ika Sperling will auch nach ihrer Gastzeit in Dortmund bleiben. In den vergangenen sechs Monaten als Stipendiatin habe sie die Stadt, den schauraum: comic + cartoon und viele Menschen kennengelernt, erklärte Sperling am Dienstag in einer Mitteilung der Stadt. Dass so viele spannende Projekte möglich seien, habe sie so neugierig gemacht, dass sie bleiben werde. „Die Bereitschaft, die Comic-Hauptstadt Deutschlands zu werden, beeindruckt mich. Das will ich gerne miterleben“, sagte Sperling.
Zum Abschluss ihres Stipendiums präsentiert sie die Ausstellung „Jobless Behavior“ (etwa: nutzloser Zeitvertreib) am 1. und 2. November im Hans C. Ihre Abschluss-Schau gibt einen Überblick über ihr Schaffen in den vergangenen sechs Monaten, wie die Stadt erläuterte. Das Literaturstipendium habe Sperling die Möglichkeit gegeben, Dortmund zu entdecken. Dabei seien „Zines“, also gezeichnete Magazine, entstanden. Diese werden mit Projektskizzen aus ihrem nächsten Buch und mit Fundstücken präsentiert. Die Zeichnerin habe sich in Dortmund auch damit beschäftigt, warum das Schöne, Spielerische und Ziellose im Leben oft als Zeitverschwendung abgetan wird, hieß es.
Ika Sperling, geboren 1996 in Rheinland-Pfalz, ist seit Mai Stadtbeschreiberin in Dortmund. Sie studierte Illustration an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hamburg und arbeitet als selbstständige Illustratorin. Sie ist Teil des Organisationsteams des Hamburger Comicfestivals und wurde außerdem mit dem Hamburger Literaturpreis für ihre erste Graphic Novel „Der Große Reset“ ausgezeichnet. Darin erzählt sie die Geschichte der Studentin Ika, die feststellt, dass sich ihr Vater in den Tiefen des Internets und in Verschwörungserzählungen verliert. Dieser Blick darauf, welche Konflikte Diskussionen zu Krieg, Corona und Politik in einer Familie auslösen können, habe die Dortmunder Jury beeindruckt, erklärte die Stadt.