Dombibliothek Hildesheim erwirbt Band mit mittelalterlichen Schriften

Die Dombibliothek Hildesheim hat einen Sammelband mit seltenen Inkunabeln und Handschriften erworben. Der Band aus dem frühen 16. Jahrhundert setzt sich aus einer Inkunabel – einem Zeugnis des frühen Buchdrucks aus dem 15. Jahrhundert -, einer Postinkunabel – einem kurz nach 1500 entstandenen Druck – sowie zwei Handschriften zusammen, teilte die Kulturstiftung der Länder am Freitag mit. Die Schriften ermöglichten Erkenntnisse über den frühen Buchdruck ebenso wie über die Kirchengeschichte, sagte der Generalsekretär der Kulturstiftung, Markus Hilgert. Die Stiftung hat den Ankauf mit 42.434 Euro gefördert.

Der Sammelband gehörte den Angaben zufolge früher zum Bestand des Hildesheimer Klosters St. Godehard. Das Kloster verfüge über eine der besterhaltenen bekannten Klosterbibliotheken aus dem Mittelalter. Es sei zu vermuten, dass der Band im 17. Jahrhundert als Geschenk an das Kloster Lamspringe übergeben worden sei, in dem englische Benediktiner lebten, hieß es weiter. Nach der Säkularisierung des Klosters durch den Preußischen Staat im Jahr 1803 gingen die Mönche zurück nach England und führten dabei Drucke sowie Manuskripte mit. Der Sammelband wurde schließlich 2023 im Rahmen einer Auktion bei Sotheby’s in London angeboten.