“Diva” – Französischer Filmklassiker von Jean-Jacques Beineix

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Mit “Diva” gewann der französische Filmemacher Jean-Jacques Beineix 1981 den “César” für das beste Erstlingswerk und begründete damit das französische “Cinema du look”. Indem er die Oberflächenreize des postmodernen Films mit emotionaler Tiefe verband, prägte er das Kino der 1980er-Jahre wie kaum ein anderer.

“Diva” erzählt von einen jungen Pariser Postboten, der durch eine illegale Aufnahme eines Konzerts der von ihm verehrten Opernsängerin Cynthia Hawkins (Wilhelmenia Wiggins-Fernandez) in kriminelle Machenschaften der Pariser Unterwelt verstrickt wird. Stilsicher verbindet Beineix Elemente des französischen Gangsterfilms mit einer Reflexion über Original und Kopie, über die Aura des Augenblicks und die Ökonomie seiner Reproduktion. Der mit märchenhaften Zügen ausgestattete Kriminalfilm verdichtet klassische Genre-Elemente mit mythisch-surrealen Motiven zu einer witzigen, einfallsreichen Persiflage auf die Extravaganzen der Konsumgesellschaft und die Ästhetik ihrer Werbung.

Die Stilisierung der Filmsprache verfolgt in “Diva” allerdings nie einem Selbstzweck und bewegt bei aller Vieldeutigkeit im Rahmen einer spannenden Erzählung inklusive einer spektakulären Verfolgungsjagd. Die Ästhetik des “Cinema du look”, die in den Augen mancher Kritiker vorrangig auf visuelle Überwältigung zielt, entfaltet eine beträchtliche Tiefendimension.