Digitale Technologie: Mehrheit sieht Spaltung der Gesellschaft
Mehr als die Hälfte der Deutschen befürchtet eine Spaltung der Gesellschaft durch digitale Technologien, so eine Studie der Initiative „Digital für alle“. Das soll sich nun beim Digitaltag ändern.
Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland sieht das Land laut einer Umfrage digital gespalten. 60 Prozent gaben dies in einer Studie der Initiative „Digital für alle“ an, die in Berlin vorgestellt wurde. Gut die Hälfte der Befragten (51 Prozent) fürchtet zudem, der technischen Entwicklung nicht folgen zu können.
Insbesondere ältere Menschen kämen häufig nicht mehr hinterher, sagte die Präsidentin des Bundesverbandes der Arbeiterwohlfahrt, Kathrin Sonnenholzner. „Aber auch junge Menschen müssen erst lernen, sinnvoll mit digitalen Technologien umzugehen.“ Es brauche mehr passgenaue Angebote. 86 Prozent der Befragten sprachen sich für mehr Medienkompetenz aus, 65 Prozent für Unterstützung etwa durch Begleitpersonen, die Bürgerinnen und Bürgern bei Digitalthemen helfen. 61 Prozent forderten mehr kostenlose Schulungen und Weiterbildungen.
Grundsätzlich positive Einstellung
Die Einstellung der Befragten zur Digitalisierung sei grundsätzlich positiv, wie es weiter hieß. 84 Prozent bezeichneten sie demnach als Chance, zwölf Prozent als Gefahr. 85 Prozent stimmten der Aussage zu: „Wer sich nicht gut mit digitalen Geräten auskennt, hat es im Alltag zunehmend schwer.“ Zugleich erklärten 17 Prozent, sie würden lieber in einer Welt ohne digitale Technologien leben.
Digitale Medien- und Informationskompetenzen sollen am Freitag beim vierten bundesweiten Digitaltag der Initiative im Mittelpunkt stehen. „Digital für alle“ ist ein Zusammenschluss von 28 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und öffentlicher Hand, wie beispielsweise dem Caritasverband, der Diakonie Deutschland oder der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).