Der Digitalbereich hat Frauen nach Einschätzung von Digital-Expertin Swantje Dake Aufstiegsmöglichkeiten in Medien eröffnet. Mit dem Aufkommen des neuen Bereichs habe sich die Zahl der Leitungspositionen erweitert, sagte die Digital-Chefredakteurin der Zeitungsgruppe Stuttgart (“Stuttgarter Nachrichten/Zeitung”) in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview des KNA-Mediendienstes. “Der Bedarf an Führungspersonal stieg, gleichzeitig war vor 10 oder 15 Jahren das Digitale deutlich weniger prestigeträchtig als heute.”
Während etablierte Positionen gerne mit etablierten Kandidaten besetzt würden, seien bei den neuen Positionen die Möglichkeiten andere. “Das zeigt sich nicht nur in der Geschlechterverteilung, sondern auch im Altersdurchschnitt auf diesen Positionen”, so Dake. “Und wenn es zwei, drei Vorbilder gibt, Veränderungen sichtbar werden, kommen andere auch auf die sehr naheliegende Idee, dass Vielfalt in der Führung auch Vielfalt in den Produkten bedeutet.”
Inzwischen gebe es etwa bei Regionalzeitungen immer mehr Stellvertreterinnen und Frauen als Mitglied der Chefredaktion, während es aber weiterhin nur wenige Chefredakteurinnen gebe, so Dake. Sie zeigte sich jedoch optimistisch für die Zukunft: “Ich denke, auch das wird sich in den kommenden Jahren ändern, wenn Chefredakteursposten neu besetzt werden.”
Die 45-Jährige ist noch bis Ende Januar als Digital-Chefredakteurin und -Geschäftsführerin bei der Zeitungsgruppe Stuttgart im Einsatz. Acht Jahre lang hat die Journalistin den Wandel der Redaktionen von “Stuttgarter Nachrichten” und “Stuttgarter Zeitung” forciert. Wo sie danach hingeht, verriet sie im Interview noch nicht.