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Diese Woche neu im Kino

Was ist Liebe wert – Materialists (USA/Finnland 2025)

Lucy (Dakota Johnson) ist professionelle Kupplerin für die New Yorker Partnervermittlungsagentur Adore. Als sie zu einer Hochzeit von früheren Klienten eingeladen ist, fällt ihr der charismatische Bruder des Bräutigams ins Auge: Harry (Pedro Pascal) ist groß, hat volles Haar und ein unübersehbar gut gefülltes Konto – in Lucys Branche der Hauptgewinn. Harry selbst scheint allerdings weniger daran interessiert, Lucy als seine Kupplerin zu engagieren, als selbst mit ihr auszugehen. Die Situation verkompliziert sich, als Lucys Ex-Freund John (Chris Evans) auf der Hochzeit auftaucht. Obwohl er als strauchelnder Schauspieler nicht gerade die beste Partie darstellt, kann Lucy ihn nicht aus dem Kopf bekommen. Celine Songs zweite Regiearbeit nach ihrem vielgelobten „Past Lives“ ist weniger eine romantische Komödie als eine kluge, facettenreiche und bittersüße Abhandlung über die Liebe in Dating-App-Zeiten.

Regie und Buch: Celine Song. Mit: Dakota Johnson, Pedro Pascal, Chris Evans, Marin Ireland, Lindsey Broad. Länge: 109 Minuten. FSK: o. Al. FBW: keine Angabe.

Bitter Gold (Chile/Deutschland/Mexiko/Uruguay 2024)

Wie im Nichts scheinen die beiden Minen zu liegen, die Pacifico (Francisco Melo) im Norden Chiles illegal betreibt. In der einen schürft er mit seinen Arbeitern nach Kupfer, in der anderen sucht er heimlich mit seiner Tochter Carola (Katalina Sánchez) nach Gold. Als Pacifico in einem Handgemenge verletzt wird, soll Carola eigentlich die Arbeiter nach Hause schicken. Stattdessen fährt sie selbst zur Mine und lässt sie dort weiterarbeiten. So wird der Flm auch zu einer Geschichte der Selbstbehauptung; Carola muss sich durchsetzen gegen Machismo, Misogynie und Feigheit. „Bitter Gold“ ist eine spannende Mischung aus Neo-Western und Thriller, die nicht nur durch das hervorragende Schauspiel der Darsteller beeindruckt, sondern auch durch die atemberaubenden Landschaftsaufnahmen, die die Unwirklichkeit und Grenzenlosigkeit der Wüstenberge fühlbar machen.

Regie: Juan Francisco Olea. Buch: Francisco Hervé, Moisés Sepúlveda, María Luisa Furche, Agustín Toscano, Nicolás Wellmann. Mit: Katalina Sánchez, Francisco Melo, Michael Silva, Daniel Antivilo. Länge: 86 Minuten. FSK: 12, ff. FBW: keine Angabe.

Der Kuss des Grashüpfers (Deutschland/Luxemburg/Italien 2025)

Das ohnehin komplizierte Leben des exzentrischen Schriftstellers Bernard (Lenn Kudrjawizki) gerät vollends aus dem Gleichgewicht, als bei seinem Vater unverhofft ein tödlicher Hirntumor festgestellt wird. Bernard muss sich plötzlich mit seinem unterkühlten Verhältnis zum Vater und dem unweigerlichen Verlust auseinandersetzen. Doch das ist nur eine Ebene des Films: Bernards Mitbewohner ist ein Schaf, ein menschengroßer Grashüpfer taucht immer wieder an einem Tresen auf und mitten in Bernards neuer Wohnung brodelt ein schwarzes Loch. In „Der Kuss des Grashüpfers“ wimmelt es von absurden Details, surrealen Motiven und schrägem Humor, die diesen zweiten Spielfilm des Regisseurs, Produzenten und Autors Elmar Imanov („Ende der Saison“) in einen faszinierenden Trip in die Innenwelt seiner Protagonisten verwandeln.

Regie und Buch: Elmar Imanov. Mit: Sophie Mousel, Lenn Kudrjawizki, Michael Hanemann, Adolf El Assal, Al Ginter. Länge: 128 Minuten. FSK: 12, ff. FBW: keine Angabe.

Monk in Pieces (USA 2025)

Der Dokumentarfilm „Monk in Pieces“ über die mittlerweile 82-jährige Performancekünstlerin Meredith Monk erzählt von einem nicht einfachen, beeindruckend erfüllten Leben. 1965, erklärt Monk, habe sie die Stimme als universale Sprache, als Instrument erkannt – unabhängig von Worten. Der Film begleitet Monk von ihrer Kindheit an, in der sie ihren Ausdruck in der Musik findet, über ihre ersten Kompositionsexperimente und deren anfängliche Ablehnung bis hin zu den Proben der Ehrenfeier ihres 40. Bühnenjubiläums in New York. Trotz einiger Klischees über die gebeutelte „Künstlerseele“ macht der Film das unüberseh- (und hör)bare Talent der interdisziplinären Performerin, Choreografin, Komponistin und Vogelstimmenfreundin erfahrbar.

Regie und Buch: David C. Roberts, Billy Shebar. Mit: David Byrne, Ping Chong, Meredith Monk, John Schaefer. Länge: 94 Minuten. FSK: o. Al. FBW: keine Angabe.