Die Jenischen sind eine ethnische Minderheit, die früher als sogenannte Fahrende lebten, anders als Sinti und Roma aber weniger bekannt sind. Ihre Ursprünge hat die Minderheit im mitteleuropäischen Raum, auch in Deutschland, seit mindestens dem frühen Mittelalter. Als Minderheit anerkannt ist sie heute in der Schweiz und in Irland. In Deutschland kämpft der Zentralrat der Jenischen um eine entsprechende Anerkennung, die Förderung beim Erhalt der eigenen Sprache und Kultur bedeuten würde.
Traditionell übten die Jenischen der bisherigen Forschung zufolge Berufe aus, die zur fahrenden Lebensweise gehörten: Marktfahrer, Schausteller, Kesselflicker, Wanderhandwerker oder auch Puppenspieler. Jenische leben heute im ganzen Bundesgebiet, regionale Schwerpunkte gibt es dem Zentralrat zufolge in Bayern, Baden-Württemberg sowie den Rhein entlang vom Bodensee bis nach Düsseldorf.
Von den Nationalsozialisten wurden die Jenischen als „Asoziale“ verfolgt, interniert und in Psychiatrien und Konzentrationslagern ermordet. Bis heute gibt es Lücken in der Forschung über Leben, Diskriminierung und Verfolgung der Jenischen. Im Zentralrat engagieren sich nach dessen Angaben rund 100 Mitglieder aktiv dafür, Forschung über die Minderheit und deren Anerkennung voranzutreiben. Mehr als 1.000 passive Mitglieder unterstützen demnach die Arbeit des Verbands.