Bei einem ökumenischen Gottesdienst am Samstagabend in der evangelischen Predigerkirche in Rottweil haben Klaus Krämer, Bischof der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart, und Ernst-Wilhelm Gohl, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, gemeinsam die diesjährige Adventszeit eröffnet. In seiner Predigt habe Bischof Krämer die Predigerkirche als „Ort der Ökumene“ gewürdigt, teilten die beiden Kirchen mit.
Seit rund einem Jahr steht in der Predigerkirche eine Kopie der „Madonna von der Augenwende“. Das Original der Marienstatue befindet sich im katholischen Heilig-Kreuz-Münster Rottweil. Es erinnert an die Fürsprache Marias, der die Rettung der Stadt am Ende des Dreißigjährigen Krieges vor den heranrückenden feindlichen Truppen zugeschrieben wird. Durch die Kopie, so Krämer, sei die Marienstatue wieder an ihren ursprünglichen historischen Platz in der einstigen katholischen Kloster- und heutigen evangelischen Stadtkirche zurückgekehrt.
„Hoffnung wächst in der Bedrängnis“ – das habe schon der Apostel Paulus gewusst und das hätten die Menschen in Rottweil am Ende des Dreißigjährigen Krieges in der Stunde der Bedrohung erfahren, sagte Bischof Krämer. Hoffnung sei auf ein Ziel ausgerichtet, das über diese Welt hinausweist, und die adventlichen Texte der Bibel stellten uns dieses Ziel vor Augen, indem sie über die Liebe Gottes zu den Menschen sprechen.
Landesbischof Gohl nannte den Advent „eine Zeit voller Sehnsucht und auch Nachdenklichkeit“. Die Seele suche Trost. „Als Kirchen wollen wir Orte des Trostes sein und der Ermutigung. Seelsorge ist die Muttersprache der Kirche. Sie verbindet uns über Konfessionsgrenzen hinweg.“ (3078/28.11.2025)