Die Beschlüsse der UN-Klimakonferenz in Dubai

Mit rund 24 Stunden Verspätung fiel auf der UN-Klimakonferenz (COP28) in Dubai der Hammer. Zum Ende des zweiwöchigen Gipfels einigten sich die Delegierten aus fast 200 Ländern auf einer Abkehr von Kohle, Öl und Gas. Zugleich sollen die Kapazitäten erneuerbarer Energien stark ausgebaut werden. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

*ABKEHR VON FOSSILER ENERGIE: Erstmals hat sich die Weltgemeinschaft zumindest auf dem Papier zu einem Abschied von Kohle, Öl und Gas bekannt. Die Staaten einigten sich auf einen Übergang weg von den fossilen Brennstoffen – der von vielen Staaten geforderte Ausstieg („phase out“) wird jedoch nicht erwähnt. Der Beschluss bezieht sich auf die „Energiesysteme“ – dies könnte zu Diskussionen über die Reichweite der Einigung führen.

Hinzu kommt: Völkerrechtlich verbindlich ist der Beschluss nicht. Kein Land kann dazu gezwungen werden, ihn umzusetzen. Der Streit über den Abschied von Öl, Gas und Kohle war einer der Knackpunkte der zweiwöchigen Konferenz. Unter anderem der Ölstaat Saudi-Arabien hatte sich dagegen gewehrt.

*AUSBAU ERNEUERBARER ENERGIEN: Die Staaten werden aufgerufen, die Kapazitäten erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2030 zu verdreifachen. Im gleichen Zeitraum soll die Energieeffizienz verdoppelt werden.

In dem Beschluss werden eine Reihe anderer Optionen zur Senkung der Emissionen genannt, darunter auch die Nuklearenergie. Ebenfalls Erwähnung finden Verfahren zum Entzug von CO2 aus der Atmosphäre. Solche Technologien kommen bisher allerdings nicht großflächig zum Einsatz und sind umstritten.

*ENTSCHÄDIGUNGSFONDS: Arme und besonders verwundbare Länder können in Zukunft mit Unterstützung rechnen, wenn sie von Fluten, Dürren und Stürmen getroffen werden: Bereits am ersten Tag der Klimakonferenz wurde ein Fonds für klimabedingte Schäden und Verluste eingerichtet. Die Vereinigten Arabischen Emirate sagten als Gastgeber 100 Millionen US-Dollar zu, ebenso wie die Bundesregierung. Insgesamt kamen in Dubai knapp 800 Millionen Dollar zusammen.

Das Finanzinstrument stand lange auf der Wunschliste von Entwicklungsländern. Bisher erhalten sie lediglich für die Anpassung an die Klimakrise und Vorhaben zur Minderung der Emissionen Geld – nicht jedoch für Schäden und Verluste. Der Fonds wurde bereits am ersten Tag der Klimakonferenz auf den Weg gebracht und ist für eine Übergangszeit bei der Weltbank angesiedelt.

*GLOBALES ANPASSUNGSZIEL: Die Staaten haben sich auf Vorgaben zur zukünftigen Anpassung an den Klimawandel geeinigt. Dabei werden eine Reihe von Zielen genannt. Unter anderem sollen die Länder die Landwirtschaft für den Klimawandel rüsten. Auch die Gesundheitssysteme sollen besser auf die Folgen der Erderwärmung vorbereitet werden. Industrieländer werden aufgerufen, Hilfszahlungen an ärmere Länder für die Anpassung ausgehend vom Niveau von 2019 bis 2025 mindestens zu verdoppeln.

Auf der Klimakonferenz in Glasgow 2021 wurde ein Arbeitsprogramm zur Ausarbeitung solcher Vorgaben vereinbart. Im Vergleich zum Klimaschutz gilt dies als schwieriger, weil es keine klar messbaren Größen für eine sinnvolle Anpassung an die Erderwärmung gibt.