“Heast, i bin a Syrer.” Hört man solche Töne bald auf den Straßen der oberösterreichischen Hauptstadt Linz? Politiker können sich das gut vorstellen. Dock Kritiker wittern Diskriminierung.
In Österreich sorgt ein ungewöhnliches Integrationsmodell für Aufsehen: Im Zuge verpflichtender Deutschkurse soll Asylsuchenden im Bundesland Oberösterreich künftig auch der regionale Dialekt beigebracht werden. Doch der Plan sorgt für Kritik.
“Die Idee, Migrantinnen und Migranten verpflichtend Kenntnisse des oberösterreichischen Dialektes aufzubürden, ist aus verschiedenen Gründen abzulehnen”, sagte der Germanist und Autor Ludwig Laher der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Nicht nur gebe es in dem Bundesland eine Vielzahl von Mundarten; auch überfordere das Modell Menschen, “die unter Umständen gar nicht alphabetisiert und/oder traumatisiert sind”. Zudem sei das Projekt diskriminierend. “Ein Zuzügler etwa aus Bremen, der die gleichen Schwierigkeiten hat, Dialekt zu dekodieren, ist davon nicht erfasst”, so Laher.
Wie der oberösterreichische Landesrat für Soziales, Integration und Jugend, Christian Dörfel (ÖVP), vor kurzem erklärte, sollen die Dialektkurse “Alltagskommunikation vermitteln”. Ziel sei ein besseres Verständnis von Dialekt, Umgangssprache und Alltagssituationen. Zudem gehe es darum, “dass sich Zugewanderte an die Mehrheitsgesellschaft anpassen”.