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Dialekt-Sonderpreis für Macher der “Fränggischen Bibl”

Die Macher der Mundartausgabe „Fränggische Bibl – Des neue Tesdamend“ haben am Donnerstagabend auf der Nürnberger Kaiserburg den Sonderpreis des Dialektpreises Bayern erhalten. „Das ist die erste Auszeichnung, die unsere Arbeit öffentlich würdigt – wir freuen uns wirklich sehr über diesen Preis“, sagte der evangelische Pfarrer, „Bibl“-Mitherausgeber und Vorsitzende des Vereins Mundart in der Kirche, Claus Ebeling, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Eine Mundartbibel als Ehrenamtsprojekt sei „ziemlich viel Arbeit“.

Die Macher der „Fränggischen Bibl“ erhalten neben einer Urkunde und der öffentlichen Würdigung 1.000 Euro als Preisgeld. Die Auszeichnung sei auch eine „gewisse Genugtuung“, denn nach wie vor fühlen sich Dialekt-Sprecher in ihren Kirchen eher stiefmütterlich behandelt. Die „Bibl“ sei zwar ein ökumenisches Projekt, „aber ich hätte mir auch von meiner Kirche mal eine Würdigung erhofft“, sagte Ebeling. Er wird den Preis gemeinsam mit zwei Übersetzerinnen, zwei Übersetzern und der Pressesprecherin des Regensburger Pustet-Verlags entgegennehmen.

Etwa 100 Menschen aus Franken hatten an dem ersten „Bibl“-Projekt mitgearbeitet. Sie stammen aus allen Teilen Frankens, sodass Abschnitt für Abschnitt die regional verschieden gefärbten fränkischen Dialekte vorkommen. Der Autorenkreis rund um Ebeling arbeitet inzwischen auch am „Aldn Tesdamend“. Am Donnerstag hat er die letzten vier Texte an Übersetzerinnen und Übersetzer gegeben. Einer der Texte soll in Unterfränkisch, ein zweiter in Oberfränkisch, ein dritter in Mittelfränkisch und der Vierte in hohenlohischem Fränkisch verfasst werden.

Die Hauptauszeichnungen beim diesjährigen Dialektpreis Bayern gingen an Norbert „Williams“ Fändrich (Oberbayern), Martin Frank (Niederbayern), Bauernseufzer (Oberpfalz), Michael von Hohenberg (Oberfranken), Klaus Schamberger (Mittelfranken), an die Dialektgruppe des Wein-Kultur-Gaden-Vereins Thüngersheim (Unterfranken), die Theatergruppe des Trachtenvereins „Koppachtaler“ aus Altusried (Schwaben) sowie an Angela Zumstein (Sudetendeutsche). Zudem wurden drei Jugend-Dialektpreise vergeben. (2360/17.07.2025)