Diakoniepräsidentin fordert Kindergrundsicherung

Anlässlich des Weltkindertags am Freitag (20. September) hat die Präsidentin der Diakonie Bayern, Sabine Weingärtner, am Donnerstag in Nürnberg wirksame Maßnahmen der Politik gefordert, um Kinderarmut zu bekämpfen. Es müsse endlich die lange angekündigte Kindergrundsicherung eingeführt werden, denn ein Drittel aller Bürgergeldempfänger sei minderjährig. Sie nannte es enttäuschend, dass Berichten zufolge im Haushaltsentwurf 2025 der Bundesregierung der Begriff Kindersicherung nicht einmal mehr auftauche. Eine geplante Erhöhung des Kindergelds um fünf Euro monatlich im Jahr 2025 ist laut Weingärtner dagegen „nur ein Tropfen auf dem heißen Stein“.

Allein die Kosten, die Familien zu Beginn des Schuljahres schultern müssten, seien für armutsbetroffene und einkommensschwache Familien kaum zu leisten. Zwar herrsche in Bayern Lernmittelfreiheit. Zusätzliche Materialien wie Kopien, Taschenrechner, Stifte und mehr müssten dennoch von den Eltern bezahlt werden. „Und das in einem Bundesland, in dem die Schul- und spätere Berufsbiografie stark vom Einkommen und Bildungsgrad der Eltern abhängig ist.“

Die Bekämpfung von Kinderarmut sei daher auch eine Aufgabe der bayerischen Politik. „Der Eindruck, von der Gesellschaft im Stich gelassen und vergessen zu werden, fördert Angst und Politikverdrossenheit. Kinderarmut und ihre Bekämpfung sind damit auch ein Baustein für eine funktionierende Demokratie“, sagte die Diakoniepräsidentin. Die Armutsquote bei Kindern ist in Bayern nach Angaben der Diakonie höher als im Bundesdurchschnitt. 400.000 Kinder seien betroffen.

In Deutschland wird seit 1954 der Weltkindertag am 20. September begangen, teilt die Diakonie mit. Die Vereinten Nationen hätten den Weltkindertag auf den 20. November gelegt. (00/2815/19.09.2024)