Diakonie wirbt um mehr Heilerziehungskräfte
Die Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz haben vor einer drohenden Unterversorgung von Menschen mit Unterstützungsbedarf aufgrund zu weniger Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger gewarnt. Diese Berufsgruppe falle derzeit durch alle politischen Raster und erfahre kaum Unterstützung und Stärkung, teilte die pfälzische Diakonie am Mittwoch in Speyer mit. Heilerziehungspflegerinnen und -pfleger seien für die Assistenz und Pflege von Menschen mit Behinderung zuständig und müssten in ihrer Bedeutung für die Gesellschaft anerkannt und wahrgenommen werden.
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in den Fachschulen für Heilerziehungspflege sinkt nach Angaben der Diakonie dramatisch. Deshalb werbe die Bundesarbeitsgemeinschaft der Ausbildungsstätten für Heilerziehungspflege in Deutschland am Donnerstag bei einem deutschlandweiten Aktionstag für dieses Berufsfeld. Rund eine Million Menschen mit Behinderung seien auf Hilfe von Heilerziehungspflegekräften und anderen Fachkräften angewiesen.
Nur rund 200 Menschen schlössen dieses Jahr in Rheinland-Pfalz ihre Ausbildung in der Heimerziehungspflege ab. Dies sei nur ein Bruchteil des benötigten Personalbedarfs, der aufgrund des demografischen Wandels anwachse. Diese Situation verhindere die Inklusion und diskriminiere Menschen mit Behinderung und deren Familien. Heimerziehungspflegerinnen und -pfleger arbeiteten etwa in ambulanten oder stationären Wohnangeboten, in Rehabilitationszentren, in Werkstätten, in Förderschulen und in integrativen Kindergärten.