Diakonie warnt vor Einsatz geächteter Munition in der Ukraine
Die Kriegsparteien in der Ukraine verwenden Landminen und Streumunition, die für Jahrzehnte eine große Gefahr für Zivilisten darstellen. Die Diakonie Katastrophenhilfe will vor Ort aufklären.
Die Diakonie Katastrophenhilfe hat vor dem Einsatz geächteter Munition wie Landminen und Streumunition im Ukraine-Krieg gewarnt. „Was heute als militärischer Vorteil betrachtet wird, wird mit Gewissheit für Jahrzehnte zur Last und Gefahr für die Menschen“, sagte die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks, Dagmar Pruin. Schon jetzt sei rund ein Drittel der Ukraine mit Munition und Minen belastet. Die Ächtung von Antipersonenminen und Streumunition müsse „vor allem im Kriegszeiten weltweit ernstgenommen und eingehalten werden“, forderte Pruin.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine haben Medienberichten zufolge beide Kriegsparteien Streumunition eingesetzt. Im Juli hatte die US-Regierung entschieden, der Ukraine diesen Waffentyp zu liefern. Wie die Diakonie mitteilte, setzen beide Kriegsparteien zudem Landminen ein. Die Folgen für das Leben und den Alltag der Menschen seien enorm. Ackerflächen könnten nicht ohne Risiko betreten oder landwirtschaftlich genutzt werden. Hilfslieferungen in Frontgebiete seien nur noch durch die gute Ortskenntnis lokaler Partner möglich.
Diakonie startet Hilfsprojekt
Um Einwohner und Geflüchtete vor Ort über die wachsende Gefahr durch Landminen und Munition aufzuklären, habe die Diakonie Katastrophenhilfe mit finanzieller Unterstützung des Auswärtigen Amtes im August ein umfangreiches Hilfsprojekt gestartet, hieß es weiter. Unter anderem informierten Radioprogramme die Bewohner über die Risiken. So seien Antipersonenminen oft unter Toten oder in Spielzeug versteckt. Mit Plakaten und Broschüren würden daher auch Kinder aufgeklärt.