Diakonie und Caritas in Baden-Württemberg warnen angesichts der weiter eskalierenden Wohnungskrise vor weitreichenden sozialen Folgen. „Immer mehr Menschen und Familien, die sogar arbeiten, verlieren ihre Wohnung und damit eine lebenswichtige Grundlage“, heißt es in einer am Dienstag von den vier kirchlichen Wohlfahrtsverbänden im Land veröffentlichten Erklärung zum Tag der Wohnungslosen am Donnerstag (11. September).
Ein großes Problem sei der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, besonders für Menschen mit geringem Einkommen. Auch Menschen mit sozialen Schwierigkeiten brauchten dringend passende Wohnmöglichkeiten. Unzureichende Unterbringung und fehlende Mindeststandards beim kurzzeitigen Wohnen in Notunterkünften verschärften die Lage zusätzlich. Oft fehle es an einfachen Dingen wie einem Bett mit Matratze, einem abschließbaren Schrank oder ausreichend Waschmöglichkeiten. Familien brauchten sichere Räume, in denen auch Kinder geschützt sind.
Die Statistik zeige, dass aktuell mindestens 94.550 Menschen in Baden-Württemberg kein festes Zuhause haben. Die Situation verschärfe sich, weil zu wenig neue Wohnungen gebaut würden. Experten fordern jährlich rund 53.000 neue Wohnungen, tatsächlich entstünden jedes Jahr rund 10.000 zu wenig. Mit Blick auf die Landtagswahl 2026 rufen Diakonie und Caritas die Politik zu schnellem Handeln auf: „Jetzt müssen die nötigen Maßnahmen umgesetzt werden, um Wohnungslosigkeit im Land wirksam zu verringern.“ (2237/09.09.2025)