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Diakonie: Pflegefamilien geraten unter Druck

Die Diakonie Sachsen sieht Pflegekinder und deren Pflegefamilien unter Druck. Kommunale Sparmaßnahmen und strukturelle Engpässe verschärften die Lage, es gebe eine „zunehmend prekäre Situation“, teilte die Diakonie am Dienstag in Radebeul bei Dresden mit. Dies habe zum Teil dramatische Folgen.

Sachsens Diakoniechef Dietrich Bauer erklärte: „Wenn Haushaltskürzungen in Jugendämtern dazu führen, dass notwendige Hilfen verzögert oder Pflegeverhältnisse frühzeitig beendet werden, dann werden die Rechte und Entwicklungsmöglichkeiten der Kinder bewusst aufs Spiel gesetzt.“

Der Bedarf an Pflegefamilien steige seit Jahren, besonders in Dresden, Leipzig und Chemnitz. Besonders für Kinder mit Behinderung oder erhöhtem Förderbedarf fehle es an geeigneten Pflegefamilien.

Auch Bereitschaftspflegefamilien, die häufig Neugeborene oder sehr kleine Kinder in akuten Krisen vorübergehend aufnehmen, geraten laut Diakonie zunehmend an ihre Grenzen. Pflege könne nur gelingen, wenn Familien auf stabile Rahmenbedingungen vertrauen könnten. Bauer betonte: Pflegefamilien benötigten Verlässlichkeit, Anerkennung und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.