Die Diakonie Sachsen appelliert an die Landesregierung, die Mittel aus dem Sondervermögen des Bundes auch für eine finanzielle Entlastung von Pflegebedürftigen zu nutzen. Die Belastungen für die Betroffenen in stationären Einrichtungen seien inzwischen kaum noch tragbar, erklärte Diakoniechef Dietrich Bauer am Dienstag in Radebeul bei Dresden. Das Sondervermögen sei eine historische Chance, Pflege in Sachsen zukunftssicher und bezahlbar zu gestalten.
Derzeit zahlen Pflegebedürftige laut Diakonie im ersten Jahr ihres Heimaufenthaltes in Sachsen rund 2.800 Euro pro Monat aus eigener Tasche. Ein erheblicher Teil dieser Leistungen entfalle auf Investitionskosten, die mit durchschnittlich 507 Euro pro Monat rund 18 Prozent des Eigenanteils betragen. Laut Diakonie sollten Investitionskosten nicht länger pauschal auf Bewohnerinnen und Bewohner umgelegt werden.
Der Wohlfahrtsverband fordert die Landesregierung auf, bei der Verwendung der Bundesmilliarden aus dem Sondervermögen die Pflege stärker in den Blick zu nehmen. Dazu gehörten neben der Übernahme von Investitionskosten auch nachhaltige Investitionen in eine wohnortnahe Pflegeinfrastruktur, um Versorgungslücken auf dem Land zu schließen.
Die Diakonie Sachsen beschäftigt rund 27.000 hauptamtliche Mitarbeitende in fast 2.000 ambulanten und stationären Diensten wie Pflegeheimen, Sozialstationen, Werkstätten für Menschen mit Behinderungen, Beratungsstellen und Kindertagesstätten. Die Geschäftsstelle in Radebeul vertritt die Interessen ihrer 256 Mitglieder.