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Diakonie: Kindergrundsicherung muss bei mehr als 700 Euro liegen

Der Präsident der Diakonie Deutschland, Rüdiger Schuch, hat die Ampelkoalition aufgefordert, für sozial benachteiligte Kinder eine Kindergrundsicherung von mehr als 700 Euro pro Monat vorzusehen. „Die zur Verfügung gestellten Mittel reichen nicht aus, um Kinder aus der Armut zu holen und Teilhabe für alle zu ermöglichen“, sagte er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND, Sonntag).

Schuch mahnte an, die Kindergrundsicherung als langfristige Investition zu sehen. „Auf lange Sicht ist es für den Staat viel günstiger, am Anfang in die Kinder zu investieren, als später draufzuzahlen, damit sich die Menschen in der Gesellschaft zurechtfinden.“

Außerdem müssten Kinder im Asylsystem in die Kindergrundsicherung aufgenommen werden, forderte der Diakonie-Chef. „Kinder von Asylsuchenden aus der Kindergrundsicherung herauszunehmen, bedeutet eine Ungleichbehandlung. Das ist einer der großen Fehler bei dieser Reform und sollte im Gesetzesverfahren wieder rückgängig gemacht werden.“ Die Ampel hatte entschieden, dass Kinder von Asylantragsstellern zunächst nicht von der Kindergrundsicherung profitieren sollen.

Schuch betonte: „Menschen fliehen, weil sie verfolgt sind, weil sie in höchster Not leben, weil sie Angst um Leib und Seele haben. Solche Menschen kommen nicht des Geldes wegen.“