Diakonie Katastrophenhilfe: Frauen in Afghanistan in großer Not

Zum Weltfrauentag appelliert die Diakonie Katastrophenhilfe: Der Zwang zur Rückkehr nach Afghanistan trifft Frauen unter den Flüchtlingen in Pakistan besonders hart.

In Afghanistan leben Frauen laut einer Studie aus 2023 weltweit am schlechtesten
In Afghanistan leben Frauen laut einer Studie aus 2023 weltweit am schlechtestenImago / Xinhua

Der Zwang zur Rückkehr nach Afghanistan trifft Frauen unter den Flüchtlingen in Pakistan laut Diakonie Katastrophenhilfe besonders hart. Seit der Machtübernahme in Afghanistan 2021 hätten die Taliban die Rechte von Frauen und Mädchen stark eingeschränkt, betonte das evangelische Hilfswerk zum Weltfrauentag. Ein folgendes Beschäftigungsverbot in UN-Programmen und Hilfsorganisationen habe dazu geführt, dass Frauen von der Teilnahme an Hilfsangeboten und lebensrettenden Unterstützungen nahezu ausgeschlossen würden.

„Es macht sie verwundbarerer, als sie es ohnehin bereits sind“, erklärte Hiram Kabarita, Experte für Schutz und psychosoziale Unterstützung. Die Diakonie Katastrophenhilfe wies darauf hin, dass Pakistan Hunderttausende afghanische Flüchtlinge ohne Papiere zum Verlassen des Landes aufgefordert hat. Viele von ihnen seien Frauen und Mädchen. „In ihrer Heimat erwarten sie der Ausschluss aus dem öffentlichen Leben und hohe Hürden beim Zugang für humanitäre Hilfe“, betonte die Hilfsorganisation.

Dürre habe Afghanistan an den Rand einer Hungersnot gebracht

Hinzu komme die schwierige Versorgungslage: Eine langanhaltende Dürre habe Afghanistan an den Rand einer Hungersnot gebracht. Mehrere Erdbeben hätten Teile des Landes verwüstet, eine wirtschaftliche Talfahrt habe zusätzlich Millionen Menschen verarmen lassen. „Mit dieser Lage sind rund eine halbe Million Geflüchtete konfrontiert, die bereits aus Pakistan zurückkehren mussten, nachdem sie dort teils Jahrzehnte gelebt hatten“, erklärte die Diakonie Katastrophenhilfe.

Die pakistanische Regierung hatte Anfang Oktober Ausländer ohne gültige Aufenthaltspapiere ultimativ aufgefordert, das Land zu verlassen. Das betraf etwa 1,7 Millionen der insgesamt rund 4 Millionen im Nachbarland lebenden Afghaninnen und Afghanen.