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Diakonie fordert Armutsbericht für Hamburg

Der Sozialexperte der Diakonie Hamburg, Dirk Hauer, fordert einen Armutsbericht für Hamburg. Analog zum „Schattenbericht – Armut in Deutschland“, der am Montag von der Diakonie Deutschland und der Nationalen Armutskonferenz (nak) vorgelegt worden ist, wäre eine ähnliche Erhebung „ein gutes Instrument auch für Hamburg“, sagte Hauer. „Wir fordern von einem neuen Senat eine Armuts- und Reichtumsberichterstattung, welche die Lebenslagen von Armut betroffener Menschen in dieser Stadt ebenso berücksichtigt, wie ihre Perspektiven.“

Da es keinen offiziellen Armutsbericht der Bundesregierung mehr geben werde, fehle ein „wichtiges Instrument für eine Sozialpolitik, die Menschen aus der Armut holt“, sagte Hauer. Denn nur wer die Lebenslagen von Menschen mit geringem Einkommen kenne, könne sie auch verbessern, betonte der Sozialexperte.

„Die Armutszahlen in Hamburg sind chronisch hoch. Jeder fünfte Hamburger und jedes vierte Kind leben an oder unter der Armutsgrenze“, erklärte Hauer. Ein solcher Lebenslagenbericht sei nicht nur eine wichtige Planungsgrundlage für eine systematische Politik gegen Armut und Ausgrenzung. Er verweise auch auf die vordringlichsten Handlungsfelder und Maßnahmen, die zu ergreifen seien.

Die Diakonie Deutschland und die nak haben am Montag den „Schattenbericht – Armut in Deutschland“ vorgelegt. Der von Menschen mit Armutserfahrungen verfasste Bericht beleuchte das Thema Armut anhand von Zahlen und Fakten, hieß es. Darüber hinaus berichten Menschen mit Armutserfahrungen über ihre persönliche Situation und formulieren ihre Erwartungen an die Politik.