Deutschlandticket: Stendaler Kreistag berät erneut

Der Kreistag des Landkreises Stendal in Sachsen-Anhalt wird am kommenden Mittwoch erneut darüber beraten, ob das Deutschlandticket weiterhin in den Bussen der Region gelten soll. Wie Landrat Patrick Puhlmann (SPD) am Freitag in Stendal mitteilte, wird die Verwaltung den Kreistagsmitgliedern eine neue Beschlussvorlage vorlegen. Darin sollen die weiteren finanziellen Hilfen des Landes für die Finanzierung des Nahverkehrs berücksichtigt werden.

In der vergangenen Woche hatte der Kreistag einen Zuschuss über 40.000 Euro für das Deutschlandticket abgelehnt. Damit ist das bundesweite Nahverkehrsticket ab Januar 2024 in den Bussen des Kreises im Norden Sachsen-Anhalts nicht mehr gültig. Der Beschluss war bundesweit auf Kritik gestoßen. Am Donnerstag hatte der Landtag von Sachsen-Anhalt einen weiteren Zuschuss über zehn Millionen Euro für den Nahverkehr im Land beschlossen, offenbar auch als Reaktion auf das Stendaler Votum.

Mit der Entscheidung bewege sich das Land auf die Kommunen zu, sagte Puhlmann. „Jetzt sollten wir den kleinen Schritt entgegengehen“, erklärte der Landrat. Er empfiehlt dem Kreistag eine Verlängerung des Deutschlandtickets bis Ende April 2024.

Ab dem 1. Mai 2025 müsse es dann ein voll ausfinanziertes Konzept geben, forderte Puhlmann: „Sonst werden Landkreise nicht zustimmen, weil sie es finanziell schlicht nicht können.“ Das Deutschlandticket sei eine gute Idee, es verdiene aber eine entsprechende Ausfinanzierung, um langfristig weitergeführt werden zu können, sagte Puhlmann.