Deutschland und Marokko wollen Fachkräfteeinwanderung stärken

Bei einem Besuch in Rabat wollen Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) und die Integrationsbeauftragte Reem Alabali-Radovan (SPD) die Einwanderung marokkanischer Fachkräfte nach Deutschland voranbringen. Geplant ist ein Treffen Schulzes mit dem marokkanischen Arbeitsminister Younes Sekkouri sowie Außenminister Nasser Bourita, wie das Entwicklungsministerium (BMZ) am Donnerstag in Berlin mitteilte. Über Migrationsthemen hinaus soll es laut BMZ bei den Gesprächen auch um weitere Themen der bilateralen Zusammenarbeit gehen, insbesondere um die Zusammenarbeit in Klima- und Energiefragen.

Schulze betonte den beidseitigen Nutzen. Deutschland brauch dringend mehr reguläre Einwanderung von Arbeits- und Fachkräften. Marokko wiederum wolle seiner jungen und gut ausgebildeten Bevölkerung berufliche Perspektiven bieten. „Gemeinsam wollen wir ausloten, wie wir durch eine engere Zusammenarbeit Vorteile für Deutschland, Marokko und die Migrantinnen und Migranten selbst organisieren können“, erklärte Schulze.

In Rabat wird Schulze den Angaben zufolge eine neue Zweigstelle des marokkanischen Zentrums für Migration und Entwicklung einweihen, das gemeinsam von der marokkanischen Arbeitsagentur und Deutschland betrieben und von der EU mitfinanziert werde. Es ist demnach die sechste Zweigstelle in Marokko. Weitere Anlaufstellen gebe es in Ägypten, Ghana, dem Irak, Nigeria, Pakistan, Tunesien und Jordanien. In Indonesien liefen Vorbereitungen für den Aufbau. Sie folgten dem Prinzip, dass Migration zum Vorteil aller Beteiligten organisiert werde.

Marokko sei eines der Pilotländer für Deutschlands Angebote zur sogenannten Vorintegration, erklärte Alabali-Radovan. Zu diesen zählte sie ein Modellprojekt der Diakonie sowie die Sprach- und Orientierungsmaßnahmen des Goethe Instituts – „für Migrationsberatung, Sprach- und Orientierungsangebote noch vor Ort sowie eine beratende Begleitung vom Herkunftsland nach Deutschland“.