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Deutsches UN-Komitee will Catcalling unter Strafe stellen

Die Nichtregierungsorganisation „UN Women Deutschland“ hat eine Petition zur Strafbarkeit der sexuellen Belästigungsform „Catcalling“ gestartet. Sie fordert von der Bundesregierung, verbale und nonverbale Belästigung als Straftat anzuerkennen, wie die Kampagnenplattform „innn.it“ am Mittwoch in Berlin mitteilte. „Catcalling“ sei „übergriffig, entwürdigend, einschüchternd und hinterlässt Spuren bei Betroffenen“, erklärte „UN Women Deutschland“.

Das nationale Komitee der Frauenorganisation der Vereinten Nationen, UN Women, forderte zudem, eine klare Handhabe für Polizei und Justiz zu schaffen sowie eine bundesweite Aufklärungs- und Bildungsoffensive. Zu den Erstunterzeichnenden gehörten demnach mehrere Prominente. Unter anderem setzen sich dafür die Entertainerin Caroline Kebekus, die Moderatorin Ruth Moschner und der Comedian Moritz Neumeier ein.

Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) hatte angekündigt, sogenanntes Catcalling und voyeuristische Aufnahmen strafrechtlich verfolgbar zu machen. Ein entsprechender Antrag von Nordrhein-Westfalen und Hamburg hatte auf der Justizministerkonferenz in Leipzig allerdings keine Mehrheit gefunden.

Die sächsische Justizministerin Constanze Geiert (CDU) hatte am Montag gegenüber der „tageszeitung“ erklärt, sie lehne es ab, verbale sexuelle Belästigung und voyeuristische Aufnahmen gezielter strafrechtlich verfolgbar zu machen. Die Fälle seien schwer beweisbar und es sei unklar, ab wann eine Schwelle überschritten werde.