Deutscher Kostenanteil für US-Militärhospital drastisch gestiegen

Das in Bau befindliche amerikanische Militärkrankenhaus bei Ramstein kostet die deutschen Steuerzahler fast doppelt so viel wie ursprünglich geplant. Wie das Bundesbauministerium auf eine Anfrage des rheinland-pfälzischen Bundestagesabgeordneten Alexander Ulrich (BSW) hin mitteilte, beteiligt sich der Bund mit einem Betrag von voraussichtlich 266,3 Millionen Euro an den Baunebenkosten. Noch vor wenigen Wochen hatte das Mainzer Innenministerium den deutschen Kostenanteil für das US-Hospital im pfälzischen Weilerbach mit den ursprünglich veranschlagten 151 Millionen Euro beziffert.

Die ursprüngliche Schätzung sei nun fortgeschrieben und aktualisiert worden, teilte das Amt für Bundesbau in Mainz auf Anfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd) mit. Grund für die Neubewertung seien „allgemeine Kostenerhöhungen im Bausektor sowie die Erhöhung der kalkulatorischen Ansätze der Kosten für die Bauverwaltung“. Der Abgeordnete Ulrich kritisierte die hohen Kosten für die deutsche Seite als unverhältnismäßig, da kein deutscher Patient das US-Hospital jemals von innen sehen werde, zur selben Zeit aber überall in Deutschland Kliniken vor dem finanziellen Aus stünden: „Spätestens, wenn ein künftiger US-Präsident Europa sich selbst überlässt, werden sich Entscheidungen wie beim Militärhospital Weilerbach bitter rächen.“

Das neue Militärkrankenhaus in Weilerbach soll das bisher von den US-Streitkräften genutzte Hospital in Landstuhl sowie die Klinik auf dem Gelände des Luftwaffenstützpunktes Ramstein ersetzen. Es soll die medizinische Versorgung der in Ramstein stationierten Soldaten und ihrer Familien sicherstellen. Außerdem ist geplant, dass verwundete US-Soldaten aus Kriegseinsätzen nach Ramstein ausgeflogen und in dem Krankenhaus versorgt werden. Die Gesamtkosten des Projekts werden mit mehr als 1,1 Milliarden Euro veranschlagt und größtenteils von den Vereinigten Staaten getragen. Die Fertigstellung ist für Ende 2027 geplant.