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Deutsche Welterbestätten ziehen viele Besucher an

Sie haben einen außergewöhnlichen Wert für die Menschheit und stehen unter besonderem Schutz. Deutschland hat 54 Welterbestätten – darunter Dome, Industriedenkmäler und Naturschutzgebiete. Am Sonntag präsentierten sie sich.

Von Aachen bis zum Wattenmeer: Am Sonntag haben sich die insgesamt 54 deutschen Kultur- und Naturerbestätten der Unesco der Öffentlichkeit präsentiert. Der mittlerweile 20. Welterbetag der Weltkulturorganisation stand in diesem Jahr unter dem Motto “Vermitteln, verbinden, begeistern”. Zentral eröffnet wurde er in Hildesheim. Dort wurden der katholische Dom und die evangelische St. Michaeliskirche vor 40 Jahren in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, sagte beim zentralen Festakt in der Michaeliskirche, die Welterbestätten schenkten den Menschen vor Ort ein Identitätsgefühl. Zugleich werde die völkerverbindende Kraft des kulturellen Erbes erlebbar. Viele der Stätten boten kostenlose Führungen, Museumsfeste, Mitmachaktionen und Konzerte.

Auch auf der Berliner Museumsinsel, Weltkulturerbe seit 1999, wurde gefeiert. Dort war vor 200 Jahren, im Juli 1825, der Grundstein für das Alte Museum gelegt worden – das erste von heute sechs unterschiedlichen Museen. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer rief dazu auf, das Kulturerbe zu schützen und für kommende Generationen erlebbar zu machen. “Denn hier begegnen wir auf engstem Raum einmaligen Kulturschätzen wie der Nofretete, dem Ishtar-Tor oder dem ‘Mönch am Meer’ sowie eindrucksvoller Architektur aus vielen verschiedenen Epochen.” Die Museumsinsel repräsentiere damit nicht nur preußisch-deutsche Geschichte, sondern zeige und erkläre auch das kulturelle Selbstverständnis einer sich wandelnden Nation.

Zum Welterbe in Deutschland gehören derzeit 51 Stätten des Weltkulturerbes und drei Stätten des Weltnaturerbes. Neun dieser Stätten sind grenzüberschreitend oder transnational. Der Kaiserdom zu Aachen gehörte 1978 als einzige deutsche Stätte zu den zwölf, mit denen die Welterbeliste eröffnet wurde.

Deutschland ist hinter Italien und China das Land mit den meisten Welterbestätten sowie hinter Italien jenes mit den zweitmeisten Weltkulturerbestätten. Dazu zählen etwa die Dome von Köln, Hildesheim, Trier und Speyer, das jüdische Erbe in Mainz, Speyer und Worms, die Altstädte von Quedlinburg und Bamberg, das Bauhaus, die Völklinger Hütte und das Wattenmeer.