Deutsche Welle stockt russische Video-Nachrichten auf

Die Sendung wird über Youtube und Facebook verbreitet und soll vor allem Menschen in Russland erreichen  – zur Not mit technischen Tools an der Zensur vorbei.

Über den Krieg in der Ukraine berichtet die Sendung der Deutschen Welle zu einem großen Teil
Über den Krieg in der Ukraine berichtet die Sendung der Deutschen Welle zu einem großen TeilImago / Le Pictorium

Der deutsche Auslandssender Deutsche Welle (DW) weitet seine tägliche russischsprachige Video-Nachrichtensendung aus. Ab Samstag soll die 30-minütige, auf Facebook und Youtube verbreitete Live-Sendung „DW Nowosti“ auch am Wochenende und an Feiertagen laufen, teilte der Sender mit. Ziel sei es, noch aktueller und dichter zu berichten.

Dafür verstärken drei Journalisten das Moderationsteam: Yana Karpova und Gleb Gavrik sowie Elena Barysheva, Moderatorin der russischen Ausgabe der DW-Talkshow „To the Point“, werden die Sendung im Wechsel an den Wochenenden und Feiertagen moderieren.

„Krieg überlagert alles andere“

Der Sender streamt „Nowosti“ täglich um 17 Uhr live auf Youtube und Facebook. Werktags erreicht die Sendung laut DW im Schnitt 500.000 Zuschauer.

Die Sendung berichtet über die großen politischen Themen in Europa. „Seit einem Jahr überlagert der Ukraine-Krieg alles andere“, sagte der Leiter der Redaktion für Russland, Ukraine und Ost-Europa, Christian F. Trippe. Die DW-Korrespondentinnen und Korrespondenten berichteten darüber aus Berlin, Brüssel, Kiew und Riga.

Die russischen Behörden hatten Anfang Februar 2022 das DW-Studio in Moskau geschlossen und den Mitarbeitenden vor Ort ihre Akkreditierungen entzogen. In den Wochen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar 2022 wurden die Sendeaktivitäten der DW in Russland blockiert. Die DW setzt auf deren Ausweitung und den Einsatz von technischen Tools zur Zensurumgehung. DW-Intendant Peter Limbourg sprach damals von einer „völlig überzogenen Reaktion und einem reinen Willkürakt“ der russischen Seite.

DW-Programmdirektorin Nadja Scholz unterstrich, die Nachrichtenlage in Russland und der Ukraine sei nach wie vor brisant und ändere sich kurzfristig. Mit den zusätzlichen Ausgaben am Wochenende halte der Sender jetzt sein russischsprachiges Publikum noch aktueller auf dem Laufenden.