Deutschland will Jordanien mit zusätzlichen 41 Millionen Euro bei der Versorgung von Flüchtlingen unterstützen. Weitere 125 Millionen Euro sollen als Darlehen in die Wasserversorgung des Landes fließen, wie Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) laut Mitteilung ihres Ministeriums vom Montag bei einem mehrtägigen Besuch im größten Flüchtlingslager der Region, Zaatari, bekanntgab. Hintergrund ihrer Reise ist die Eskalation in Nahost und die vermittelnde Rolle Jordaniens.
Mit den Darlehen und Zuschüssen aus Deutschland sollen unter anderem marode Wasserleitungen ausgetauscht und Meerwasserentsalzungsanlagen am Roten Meer finanziert werden.
Jordaniens humanitäres und politisches Engagement sei zentral für den Nahostfrieden, seine Vermittlerrolle “nicht erst heute” von unschätzbarem Wert, so Schulze. Dabei stehe das Land vor großen Herausforderungen etwa durch extreme Wasserknappheit und eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, aber auch durch die Aufnahme von Millionen von Flüchtlingen. Schulze warb dafür, Entwicklungsländer wie Jordanien zu unterstützen, um der eigenen Bevölkerung und den Flüchtlingen ein besseres Leben zu ermöglichen.
Nach Angaben des Ministeriums haben knapp die Hälfte aller in Jordanien lebenden Menschen einen Fluchthintergrund, darunter 2,3 Millionen Palästinenser, 1,3 Millionen Syrer sowie Zehntausende Menschen aus dem Irak, Jemen, Sudan und Somalia. Besonders für geflohene Syrer sei Jordanien neben der Türkei und dem Libanon das wichtigste Aufnahmeland. Das vor zwölf Jahren zunächst als Zeltstadt eingerichtete Flüchtlingslager Zaatari in Nordjordanien gehört nach UN-Angaben mit heute rund 80.000 Bewohnern zu den größten Flüchtlingslagern weltweit.
Mit deutscher Unterstützung wurde nach Ministeriumsangaben in Zaatari die weltweit größte Solaranlage in einem Flüchtlingslager gebaut. Deutsche Unterstützung in der Flüchtlingshilfe in Jordanien gebe es auch in den Bereichen Bildung, berufliche Qualifizierung und bei kommunalen Basisdienstleistungen wie der Abfallent- und Wasserversorgung.