Deutlich mehr Minderjährige in Deutschland sexuell missbraucht

Mehr als 18.500 Kinder und Jugendliche erlitten 2023 sexualisierte Gewalt. Laut einem neuen Bericht des Bundeskriminalamts sind das deutlich mehr Fälle als im Jahr 2022.

Die Fälle von sexualisierter Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in Deutschland haben im vergangenen Jahr stark zugenommen. 2023 wurden knapp 18.500 minderjährige Missbrauchsbetroffene erfasst, wie das Bundeskriminalamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Im Jahr davor waren es 17.400. Der Anstieg ist nach Behördenangaben auch auf mehr und stärkere Ermittlungen zurückzuführen.

In drei Viertel der Fälle waren die Betroffene den Angaben zufolge Mädchen. In mehr als der Hälfte der Fälle kannten sich Opfer und Tatverdächtige. Es gab unter den betroffenen Kindern 15.460 deutsche (Anstieg von 5 Prozent) und 3.037 nichtdeutsche Opfer (Anstieg von 24,1 Prozent). Unter den nichtdeutschen Opfern befanden sich am häufigsten syrische, ukrainische und rumänische Kinder.

Die Behörden zählten demnach rund 16.300 Missbrauchsfälle an Kindern bis 13 Jahren, was einem Anstieg um 5,5 Prozent entspricht, sowie 1.200 Fälle an Jugendlichen ab 14 Jahren – ein Plus von 5,7 Prozent.

Einen Höchststand erreichten auch die Fälle, bei denen es um Pornografie geht, wie es hieß. So gab es bei Kinderpornografie-Straftaten einen Anstieg um 7,4 Prozent auf mehr als 45.000 Fälle, bei Jugendpornografie sogar um 31,2 Prozent auf rund 8.800 Fälle.