Die Zahl der Abschiebungen ist in Berlin im ersten Halbjahr 2025 deutlich gestiegen. Bis Ende Juni wurden 804 Menschen abgeschoben, wie die Berliner Innenverwaltung am Freitag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) bestätigte. Das waren 56 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Zuerst hatte der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) berichtet.
Grundlage der Zahlen ist die Rückführungsstatistik des Landesamtes für Einwanderung (LEA). Der Großteil der Abgeschobenen stammte demnach aus Moldau (307) und Georgien (154). Mit deutlichem Abstand folgen Serbien (47), Türkei (39), Bosnien und Herzegowina (27) und Albanien (23).
In 21 Fällen wurden zudem Menschen aus Afghanistan abgeschoben, darunter 13 nach der Dublin-III-Verordnung in einen anderen EU-Staat. Auch elf Personen aus Syrien wurden aus Berlin abgeschoben, davon vier in ein anderes EU-Land. Die Dublin-Verordnung besagt, dass dasjenige EU-Land für den Asylantrag zuständig ist, über das die Person in die Europäische Union eingereist ist.
Acht Abschiebungen gab es zudem nach Marokko und drei nach Tunesien. Die beiden Länder sollen nach dem Willen der Bundesregierung künftig als sichere Herkunftsstaaten eingestuft werden. Abgeschoben wurden auch Personen nach Süd- und Mittelamerika, so nach Chile (drei) sowie jeweils eine nach Venezuela und in die Dominikanische Republik.