Der Fall Erich G. im Bistum Dresden-Meißen

Zum Fall der Gemeinde in Hainichen

Jahrzehntelang war der Pfarrer und Missbrauchstäter Erich G. (1933-2015) in Sachsen als Geistlicher tätig. Laut dem Bistum Dresden-Meißen gingen mittlerweile bei kirchlichen Stellen Hinweise zu Missbrauch an 13 Kindern oder Jugendlichen durch ihn ein. Alle Fälle werden seitens des Bistums als plausibel angesehen.

Der Geistliche war im Bistum an sieben Stationen tätig: in Riesa, Aue, Zittau, Kipsdorf, Dippoldiswalde, Hainichen und Neugersdorf. In der Kleinstadt Hainichen, die zwischen Dresden und Chemnitz liegt, war G. von 1974 bis 1985 als Pfarrer tätig.

Die erste Verdachtsmeldung erhielt das Bistum nach eigenen Angaben 2011. Sie bezog sich auf einen Tatzeitraum nach 1992, als G. im Ruhestand war und außerhalb des Bistums lebte. Eine zweite Meldung erfolgte demnach im Jahr 2019, die weiteren 2021. Ersten Tatzeiträume der Verdachtsfälle finden sich für die Jahre 1963-1964. Im Alter von 59 Jahren trat G. in den Ruhestand und zog von Sachsen ins Emsland, wo er bis zu seinem Tod 2015 lebte. Ihm wird vorgeworfen, in dieser Zeit zwei Großneffen missbraucht zu haben.

Das Bistum Dresden-Meißen erstattete 2012 Strafanzeige gegen den Priester. Das staatliche Verfahren wurde jedoch wenig später wegen Verjährung eingestellt. Ferner wurde ein kirchenrechtliches Verfahren gegen G. eröffnet und 2014 abgeschlossen. Laut Bistum wurden ihm unter anderem eine Geldstrafe und Disziplinarmaßnahmen auferlegt.