Am 19. Februar 2020 erschoss der 43-jährige Tobias R. in Hanau zwischen 21.55 Uhr und 22.01 Uhr neun Menschen aus Einwandererfamilien und verletzte sechs weitere. Anschließend tötete er seine Mutter und sich selbst. Nach den Ermittlungen stellte der Generalbundesanwalt fest, dass der Täter allein gehandelt habe. Die Schusswaffen besaß R. als Mitglied von Schützenvereinen legal. Die Tat habe R. aus einer rassistischen Motivation heraus begangen, wie aus Internettexten von ihm ersichtlich sei. Nach dem Anschlag kamen in Hanau Tausende zu Trauerkundgebungen zusammen. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel und der damalige hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (beide CDU) reisten zur Trauerfeier nach Hanau.
Der Hessische Landtag setzte 2021 einen Untersuchungsausschuss ein, um Versäumnisse von Polizei und Behörden aufzuklären. Dabei ging es insbesondere um die Waffenbesitzkarte des Täters, den nur teilweise erreichbaren Polizeinotruf, den vermutlich verschlossenen Notausgang der Arena-Bar und den unsensiblen Umgang der Polizei mit Angehörigen. Im Abschlussbericht von 2023 heißt es, dass ein anderes Handeln der zuständigen Behörden das Durchführen der Tat erschwert oder ihren Ablauf verändert hätte. Trotzdem hätten die Sicherheitsbehörden die Gefahr nicht frühzeitig erkennen und die Tat nicht verhindern können.