Deichtorhallen: Werke von Dix, Sherman und Linkersdorff

Kunstinteressierte zieht es im kommenden Herbst und Winter in die Hamburger Deichtorhallen. Gleich drei neue Ausstellungen zeigen Werke der Künstler Otto Dix, Cindy Sherman und Kathrin Linkersdorff.

Die Hamburger Deichtorhallen zeigen ab Herbst Werke von Dix, Sherman und Linkersdorff
Die Hamburger Deichtorhallen zeigen ab Herbst Werke von Dix, Sherman und LinkersdorffImago / Schöning

Die Hamburger Deichtorhallen zeigen im Herbst und Winter eine Ausstellung über Otto Dix (1891-1969) und seinen Einfluss auf die Kunst bis in die Gegenwart. Im Fokus der ebenfalls zu sehenden Ausstellung „Anti-Fashion“ steht das ambivalente Verhältnis der US-amerikanischen Künstlerin Cindy Sherman (geboren 1954) zur Modewelt, wie die Deichtorhallen mitteilten. Unter dem Titel „A Glamour and a Mystery“ sind Werke von Kathrin Linkersdorff (geboren 1966) zu sehen.

Dix‘ Oeuvre der NS-Zeit

Mit „Dix und die Gegenwart“ (30. September bis 25. Februar 2024) in der Halle für aktuelle Kunst werde erstmalig Dix‘ Oeuvre der NS-Zeit eine umfassende Ausstellung zuteil, kündigten die Deichtorhallen an. Dabei stünden die künstlerischen Auswirkungen von politischer Zensur, Anpassung und politischer Ikonographie im Verweis auf die Kunst der Gegenwart im Fokus. Neben 50 Werken von Dix seien 100 Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler zu sehen, darunter Werke von Yael Bartana, Monica Bonvicini, Marc Brandenburg, John Currin, Alice Neel, Nicolas Party, Cindy Sherman, Katharina Sieverding und Kara Walker.

Fragen nach Identität, Gender, Stereotypen und Alter

„Anti-Fashion“ ist in der Sammlung Falckenberg zu sehen (7. Oktober bis 28. Januar 2024). Sherman mache seit fast 50 Jahren die Mode und deren Darstellung zum Thema ihrer Arbeit. Als Quelle der Inspiration nutze die Künstlerin ihre Aufträge von Zeitschriften wie „Vogue“ oder „Harper’s Bazaar“ sowie ihre enge Zusammenarbeit mit berühmten Designerinnen und Designern, hieß es. Das Thema der Mode erweise sich für Sherman als Ausgangspunkt ihrer kritischen Fragen nach Identität, Gender, Stereotypen und Alter. Ihre große Bandbreite an Charakteren zeige die Künstlichkeit und Wandelbarkeit von Identität.

Prozesse des Verfalls

Linkersdorffs großformatige Arbeiten fluktuierten zwischen Kunst und Wissenschaft, hieß es. Mit Experimenten, in denen die Künstlerin das Wesen von Pflanzen ergründet, bewege sie sich an der Schnittstelle zur Botanik. Gezielt setze Linksersdorff Prozesse des Verfalls in Gang, um die innere Struktur von Blumen und anderen Pflanzen freizulegen. Den sichtbar gewordenen Bauplan halte sie in inszenierten Fotografien fest. Ihre Werke sind in Hamburg im Phoxxi zu sehen (27. Oktober bis 21. Januar 2024).