DDR-Archivgut in Berlin teilweise nicht nutzbar

Zahlreiche Archive in Berlin mit Beständen aus der DDR sind bislang gar nicht oder nur unzureichend erschlossen. Dies geht aus einer am Donnerstag in Berlin vom Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Frank Ebert, vorgestellten Studie hervor. Demnach lagern in Berlin in mehr als 80 Archiven schriftliche, fotografische und audiovisuelle Überlieferungen aus der Zeit der DDR und der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die von 1945 bis 1949 bestand. Davon seien 32 Archive bisher nicht oder nur unzureichend erschlossen, hieß es. Das betroffene Archivgut stehe damit nicht für Forschungszwecke oder für Verfahren zur Rehabilitierung und Entschädigung von Verfolgten zur Verfügung.

Die Studie zu „Archivierung und Dokumentation von Beständen mit SBZ/DDR-Provenienz“ in Berlin von 1990 bis 2022 wurde den Angaben zufolge von einer Forschungseinrichtung in Berlin im Auftrag des Landesbeauftragten erstellt. Dringender Handlungsbedarf besteht demnach unter anderem bei der Digitalisierung von Archivgut. Die empirische Studie ist Teil mehrerer Evaluationsstudien zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in Berlin, die das Abgeordnetenhaus 2017 beschlossen hat.