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Das Stichwort: Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK)

Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) ist der Dachverband der rund 19,8 Millionen Katholiken und Katholikinnen in Deutschland. Das ZdK versteht sich als ein unabhängiges Gremium, das die Anliegen der katholischen Laien und ihrer Gruppierungen vertritt und zugleich die katholische Amtskirche in ihren Aufgaben unterstützt. Die rund 230 Mitglieder der Vollversammlung des ZdK vertreten verschiedene katholische Gruppierungen und Diözesen. Sitz ist Berlin.

Das Zentralkomitee berät unter anderem die Deutsche Bischofskonferenz in Fragen des gesellschaftlichen, staatlichen und kirchlichen Lebens. Es setzte sich wiederholt für Reformen in der katholischen Kirche ein. Zudem ist es Initiator und Träger der in der Regel alle zwei Jahre stattfindenden Katholikentage in Deutschland. Auch veranstaltet es gemeinsam mit dem Evangelischen Kirchentag regelmäßig ökumenische Kirchentage.

Die etwa 230 Mitglieder der Vollversammlung wählen alle vier Jahre ein neues Präsidium und einen sogenannten Hauptausschuss. Dieser nimmt zwischen den Vollversammlungen die Arbeit des ZdK wahr. Die Wahl des Präsidenten oder der Präsidentin muss anschließend von der Deutschen Bischofskonferenz mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit bestätigt werden.

Der erste Kandidat, der daran scheiterte, war 2009 der CDU-Politiker Heinz-Wilhelm Brockmann. Der Mitgründer der Zeitschrift für kritische Christen „Publik Forum“ war den Bischöfen zu liberal. Brockmann zog daraufhin seine Kandidatur zurück. In der Folge wurde der CSU-Politiker Alois Glück nächster Präsident.

Die jetzt für eine zweite Amtszeit wiedergewählte Präsidentin Irme Stetter-Karp ist seit 1968 die erste Person an der Spitze des ZdK, die nicht CDU oder CSU angehört. Die promovierte Sozialwissenschaftlerin ist zudem nach der saarländischen Unions-Politikerin Rita Walbüsch (1988-1997) erst die zweite Frau an der Spitze der katholischen Laienorganisation.

Finanziert wird das Zentralkomitee der Katholiken nahezu komplett von den deutschen Bistümern. Seinen Sitz hat es 2022 von Bonn nach Berlin verlegt. Seine Geschichte reicht bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, als sich eine katholische Bewegung gegen Behördenwillkür und staatliche Reglementierung der Kirche sammelte. In seiner jetzigen Form gibt es das ZdK seit 1952.