Das Stichwort: Unesco-Aberkennung Dresdner Elbtal

Das Dresdner Elbtal ist für seine einzigartige Landschaft bekannt. Die kilometerlangen Wiesen und Hänge mit Schlössern und der historischen Dresdner Altstadt hatten 2004 den Unesco-Welterbetitel erhalten. Doch 2009 wurde dieser wieder aberkannt. Zuvor stand das Elbtal wegen des Baus einer Brücke im Welterbegebiet drei Jahre lang auf der sogenannten „Roten Liste“, die bedrohte Stätten verzeichnet und aktuell fast 60 Orte weltweit auflistet.

Unesco-Kulturstätten stehen unter einem besonderen Schutz. Die Bewahrung des Welterbes ist nicht nur als Aufgabe der einzelnen Länder, sondern der gesamten Völkergemeinschaft. Grundlage ist die 1972 beschlossene Unesco-Konvention zum Schutz des Welterbes.

Zu den derzeit mehr als 1.000 Welterbestätten in fast 170 Ländern gehören die Pyramiden Ägyptens, die Akropolis in Athen, die Chinesische Mauer und der Grand Canyon in den USA. Trotz internationaler Aufmerksamkeit sind einzelne Denkmäler dennoch von Krieg, Verfall oder Bauprojekten gefährdet.

Auf der Liste des gefährdeten weltweiten Erbes, auch bekannt als „Rote Liste“, befinden sich derzeit zum Beispiel Welterbestätten in Syrien, die Altstadt von Jerusalem und das Bamiyan Tal in Afghanistan sowie das historische Zentrum von Wien. Seit 2023 wird zudem das historisches Zentrum von Odessa in der Ukraine und die Sophienkathedrale und zugehörige Klosterbauten in der ukrainischen Haupstadt Kiew aufgelistet.

Das Dresdner Elbtal wurde am 25. Juni auf der Tagung im spanischen Sevilla von der Welterbeliste gestrichen. Grund dafür war der Bau der Waldschlößchenbrücke. Diese wurde seit Ende 2007 im östlichen Teil des Dresdner Elbtals errichtet und im Sommer 2013 übergeben.

Die Unesco wertete den Bau als schweren Eingriff in die Kulturlandschaft und hatte wiederholt mit dem Entzug des Welterbetitels gedroht. Vor 2009 wurde erst einmal einer Welterbestätte im arabischen Oman der Status aberkannt. Zuletzt verlor die britische Küstenstadt Liverpool 2021 ihre Auszeichnung als Unesco-Weltkulturerbe.