Die Tora ist die heilige Schrift im Judentum und Teil der hebräischen Bibel. Inhaltlich besteht sie aus den fünf Büchern Mose, die auch in der christlichen Bibel zu finden sind. Der Begriff Tora bedeutet „Lehre“ und „Gesetz“.
Die Tora wird in hebräischen Buchstaben auf handgefertigtem Pergament aus der Haut koscherer („reiner“) Tiere geschrieben. Eine Tora-Rolle ist auf zwei Holzstäbe aufgewickelt. Die Stäbe werden als „Baum des Lebens” (hebräisch: “Ez Hachajim”) bezeichnet. Um die Tora-Rolle wird ein spezielles Stoffband gelegt. Ein bestickter Mantel bedeckt die heilige Schrift.
Die Tora-Rolle darf nicht mit bloßen Händen berührt werden. Als Lesehilfe dient ein silberner Stab, an dessen Ende sich eine kleine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger befindet. Die Tora wird von einem „Sofer“, einem „Schreiber“, erstellt. Er restauriert und fertigt neue Kopien einer Tora und anderer Ritualgegenstände.
Zum Schreiben werden Gänsekiele und reine Tinte verwendet. Das Schreiben der Tora gilt als besonders ehrenvoll. Vor jeder Schreibsitzung bittet der „Sofer“ Gott um genügend physische und mentale Kraft. Unterläuft dem „Schreiber“ ein einziger Fehler, muss er von vorn anfangen.
Nach Angaben des Zentralrates der Juden in Deutschland wird eine neue Tora-Rolle in der Regel unvollendet in eine Synagoge gebracht. Die letzten zwölf Buchstaben des fünften Buchs Mose fehlen zunächst. Diese werden dann in der Synagoge von Hand geschrieben. Die “Vollendung” findet nach festgeschriebenen Regeln in einer Feierstunde statt.
Obwohl die Tora nur vom „Sofer“ geschrieben werden darf, gibt es zu besonderen Anlässen Ausnahmen. Es gilt als besondere Ehre für Rabbiner und andere Persönlichkeiten, an dieser “Vollendung” aktiv mitzuwirken.