Fragen und Antworten rund um den Deutschen Katholikentag

Der Katholikentag versteht sich als Gesprächsforum zwischen Kirche und Gesellschaft, um über religiöse und gesellschaftspolitische Fragen zu diskutieren.

Postkarten und eine Friedenstaube aus Holz zum Umhängen des 103. Deutschen Katholikentags 2024
Postkarten und eine Friedenstaube aus Holz zum Umhängen des 103. Deutschen Katholikentags 2024Imago / epd

Der Katholikentag ist ein von katholischen Laien organisiertes bundesweites Großtreffen. Der 103. Deutsche Katholikentag lädt unter dem biblischen Leitwort „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ vom 29. Mai bis 2. Juni nach Erfurt ein. Zu den Veranstaltungen – darunter Gottesdienste, Vorträge, Diskussionen und Kulturangebote – erwarten die Veranstalter mehrere Tausend Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet. Das Treffen findet weitgehend in Präsenz statt, viele Veranstaltungen werden auch in digitaler Form angeboten.

Katholikentage finden alle zwei Jahre statt

Katholikentage werden vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) in der Regel alle zwei Jahre an wechselnden Orten ausgerichtet, zuletzt 2022 in Stuttgart, davor 2018 in Münster. Gastgeber in Thüringens Landeshauptstadt ist das Bistum Erfurt.

 

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Katholikentage verstehen sich als Gesprächsforen zwischen Kirche und Gesellschaft für religiöse und gesellschaftspolitische Fragen. Die Ursprünge des Katholikentages reichen in das Jahr 1848 zurück, als sich die erste „Generalversammlung des katholischen Vereins Deutschlands“ in Mainz traf. Katholische Christen reagierten mit der Gründung von Vereinigungen auf die staatliche Einmischung in kirchliche Angelegenheiten.

Die Generalversammlungen entwickelten sich während des sogenannten Kulturkampfes, den das Deutsche Reich unter Führung von Reichskanzler Otto von Bismarck gegen die katholische Kirche führte, zu einem Sammelbecken der Katholiken. Sie stärkten sich im Widerstand gegen staatliche Bevormundung und Repressionen.

Katholikentage explizit auch für Nichtkatholiken

Unter dem Nationalsozialismus wurden die Laientreffen ausgesetzt und das katholische Verbandswesen weitgehend kaltgestellt. Seit 1950 finden die Katholikentage alle zwei Jahre statt, meist im Wechsel mit dem Deutschen Evangelischen Kirchentag. Der erste Katholikentag nach dem Fall der Mauer wurde 1990 in Berlin ausgerichtet, der erste Ökumenische Kirchentag 2003 ebenfalls. Heute richten sich Katholikentage auch explizit an Nichtkatholiken.