Das plant die Emder Kunsthalle für 2022

Dem „Mythos Wald“ widmet sich das Museum ebenso wie dem Expressionismus in Film und Kunst. Auch zwei berühmte Maler werden gewürdigt.

Um dem "Mythos Wald" geht es in der Kunsthalle Emden
Um dem "Mythos Wald" geht es in der Kunsthalle EmdenPixabay

Emden. Die Emder Kunsthalle plant für das kommende Jahr drei neue Sonderausstellungen. Dabei gehe es um Kunst im Film, den „Mythos Wald“ und die Lebensgeschichten der Maler Emil Nolde und Christian Rohlfs, wie die Sprecherin der Kunsthalle, Ilka Erdwiens, mitteilt. Das Jahresprogramm 2022 sei ab sofort als Faltblatt an der Museumskasse und im Internet erhältlich.

„Ein Bild der Zeit“ ist die Überschrift der Sonderausstellung über den Expressionismus in Film und Kunst, die vom 12. Februar bis 12. Juni zu sehen ist. Als kulturrevolutionäre Bewegung sei der Expressionismus von Beginn an bestrebt gewesen, Kunst und Leben zu vereinen. Die Schau beleuchte den Expressionismus über Gattungsgrenzen hinweg und stelle die wechselseitigen Einflüsse zwischen den Künsten Malerei, Grafik und Film heraus. In gemalten und bewegten Bildern werde deutlich, wie tief der Expressionismus von den Krisen seiner Zeit durchdrungen war und wie lautstark er den rasanten gesellschaftlichen Umbrüchen Ausdruck verliehen habe.

Existentielle Verbundenheit

Der „Mythos Wald“ steht im Zentrum der Sonderausstellung vom 25. Juni bis 31. Oktober. Gerade in Deutschland sei der Wald ein stark aufgeladenes Symbol, das spätestens in der Zeit der Romantik zum deutschen Nationalmythos verklärt worden sei. Gleichzeitig sei er ein biologisches und ökologisches System, dessen Verletzlichkeit den Menschen seit dem großen Waldsterben in den 1980er Jahren zutiefst bewusst geworden sei. Diese existentielle Verbundenheit mit dem Wald schlage sich auch in der Kunst nieder – als geheimnisvoll und finster oder als friedvoll und kraftspendend. Die Ausstellung schlage eine Brücke von Darstellungen um 1900 bis hin zu raumgreifenden zeitgenössischen Installationen und mache den Wald als einen Ort erfahrbar, der zugleich Mythos und Motiv, Projektionsfläche und Paradies ist.

Die Werke der Maler Emil Nolde (1867-1956) und Christian Rohlfs (1849-1938) bestimmen die letzte Ausstellung des Jahres 2022 vom 12. November bis zum 21. Februar 2023. Beide vertraten den Angaben zufolge herausragende expressionistische Positionen. Trotz des Altersunterschieds standen sie in regem Austausch mit den teilweise erheblich jüngeren Künstlerinnen und Künstlern des Expressionismus. Dennoch hätten beide höchst eigenständige Stile ausgeprägt. Die Kunsthalle Emden verfüge durch die Sammlung Henri Nannen über größere Konvolute der beiden Maler. Sie bildeten den Ausgangspunkt dieser Ausstellung, die durch hochkarätige Leihgaben ergänzt werde. (epd)