Das Bogensee-Areal in Wandlitz

Das Gelände rund um den Bogensee bei Wandlitz in Brandenburg gehörte nach Angaben des Potsdamer Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung (ZZF) seit 1913 zum Berliner Stadtgut Lanke. Im Herbst 1936 ließ sich NS-Propagandaminister Joseph Goebbels als Gauleiter der NSDAP in Berlin ein Areal rund um den Bogensee zur Nutzung auf Lebenszeit zur Verfügung stellen. Er ließ dort mehrere Gebäude errichten und nutzte das Areal als privates Wochenendhaus und Dienstsitz.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs gründete dort 1946 die „Freie Deutsche Jugend“ (FDJ) ihre zentrale Jugendleiterschule. Ab 1950 trug die Einrichtung den Namen des DDR-Staatspräsidenten Wilhelm Pieck. 1951 begannen dort Bauarbeiten zu einem neuen palastartigen Gebäudekomplex der Jugendhochschule im Stil des sozialistischen Klassizismus. Seit mehr als 20 Jahren stehen die Gebäude leer.

Gegen den Abriss haben sich nach Angaben des Landkreises Barnim unter anderem die Landeskonservatoren von Berlin und Brandenburg, Christoph Rauhut und Thomas Drachenberg, mehrere Bundestagsabgeordnete, der Geschäftsführer des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten, Thomas Welter, und der Architektur-Direktor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, Ayhan Ayrilmaz, ausgesprochen.