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Dankbarkeit und Trauer beim Geisel-Gedenkakt vor Münchner Synagoge

Erleichterung und Dankbarkeit gepaart mit tiefer Trauer: Bei einem Gedenkakt vor der Münchner Hauptsynagoge haben Vertreter von Politik und Kirchen die Heimkehr der überlebenden Hamas-Geiseln gefeiert und der Ermordeten gedacht. So würdigte Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) das Durchhaltevermögen und den Kampf der Geiselangehörigen. Sie sei sich sicher, dass die Verschleppten während ihres zweijährigen Martyriums „ihre Liebe und ihre Kraft gespürt“ hätten, sagte Aigner laut Redemanuskript.

Sie selbst habe in ihren Begegnungen seit dem 7. Oktober 2023 „ein ganzes Volk, das nicht aufgegeben hat“, erlebt. Das Glück über die Heimkehr der Überlebenden sei „unermesslich groß“. Zugleich erinnerte Aigner an „die ermordeten Geiseln, die gefallenen Soldaten“ und die Hinterbliebenen der 1.200 Opfer des Hamas-Massakers: „Auch sie sind ein Teil von uns – und wir trauern mit Ihnen.“ Man dürfe außerdem „die vielen unschuldigen toten Kinder und leidenden Zivilisten“ im Gazastreifen nicht vergessen: „Wir trauern und wir denken auch an sie“, betonte Aigner.

Für den Antisemitismusbeauftragten der bayerischen Staatsregierung, Ludwig Spaenle, ist die Unterzeichnung des Waffenstillstands sowie die Heimkehr der lebenden israelischen Geiseln „ein Hoffnungsschimmer für das Heilige Land“. Er hoffe, dass auch die toten Geiseln bald in ihre Heimat überführt werden könnten. Die „Fratze des Terrorismus der Hamas“ müsse dauerhaft gebannt werden, sagte er in einem Vorab-Statement. Zugleich müsse die deutsche Gesellschaft alles dafür tun, damit „die Verfolgung sowie der Hass und die Hetze“ gegen jüdische Menschen ende.

In einer Gedenk- und Dankzeremonie hat die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) München am Donnerstagabend die Israel-Fahnen vor dem Portal der Hauptsynagoge eingeholt, die dort seit dem Hamas-Attentat vom 7. Oktober 2023 geweht hatten. Nach der Rückkehr der letzten überlebenden Geiseln könnten nun „die tiefen Wunden somit zu verheilen beginnen“, hieß es in einer Mitteilung der Kultusgemeinde. Man danke für „alle glücklich Heimgekehrten“ und gedenke der von der Hamas getöteten Geiseln. (3223/16.10.2025)