Dank für „klingende Räume“ in der Nordkirche

140 Vertreter von Kirchbauinitiativen der Nordkirche kommen in Neubrandenburg zusammen – und erhalten Lob aus der Politik.

In Neubrandenburg fand der "Tag der Fördervereine" statt
In Neubrandenburg fand der "Tag der Fördervereine" stattDaniel Vogel / www.kirche-mv.de

Neubrandenburg. Zum Tag der Kirchbau-Fördervereine der Nordkirche in Neubrandenburg hat Justizstaatssekretärin Birgit Gärtner den ehrenamtlichen Helfern für ihren Einsatz "für klingende Räume" gedankt. Musik in Kirchenräumen habe etwas Faszinierendes, sagte sie in der Neubrandenburger Kirche St. Michael. Das Justizministerium in Mecklenburg-Vorpommern ist zuständig für Kirchenangelegenheiten.
Nach Gärtners Worten beziehen sich viele Projekte in den Fördervereinen auf den Erhalt oder die Neuanschaffung von Kirchenglocken. So sei zum Beispiel das Glockenspiel der Marienkirche in Waren (Müritz) erst kürzlich wieder erklungen – nach fast 28 Jahren Stille. Rund 170.000 Euro Spenden kamen zur Realisierung des Projektes zusammen. In Schönberg bei Dassow werde dagegen noch fleißig gesammelt. Dort soll die St. Laurentius-Kirche zwei Glocken bekommen, um die 1917 zu Kriegszwecken eingeschmolzenen zu ersetzen.
Ein großer Dank gehe "an die unermüdlich ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer in Kirchengemeinden, den Stiftungen und den 200 Fördervereinen, sagte Gärtner weiter. Nicht immer finde sich ein großer Spender. Manchmal könne die Nordkirche oder auch das Land helfen. Doch oft sei es ein langer, beschwerlicher Weg, bis eine Orgel restauriert oder eine Glocke gegossen ist. 

Kirchen – einziger Ort für Kultur

Zum diesjährigen kirchlichen "Tag der Fördervereine" trafen sich etwa 140 Vertreter von Kirchbauinitiativen und Sponsoren aus der Nordkirche, Fachleute, Gemeindeglieder und Pastoren in Neubrandenburg. Eingeladen hatten der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn und das Baudezernat der Nordkirche. Das 19. Treffen sollte den Erfahrungsaustausch fördern und ein Dank an die Engagierten sein. 
Allein in Mecklenburg-Vorpommern kümmern sich knapp 200 Fördervereine um den Erhalt von Sakralbauten, darunter 145 in Mecklenburg und fast 50 in Vorpommern. In der Nordkirche gibt es 1.881 Kirchen und Kapellen, darunter 664 in Mecklenburg und 448 in Vorpommern. Rund 98 Prozent der Sakralbauten in MV stehen unter Denkmalschutz. 
Die Kirchen seien im ländlichen Raum oft der einzige Ort für Kommunikation und kulturelle Veranstaltungen, sagte Baureferent Klaus-Peter Gauer. Immer öfter würden sie für gemeinsame Veranstaltungen mit der örtlichen Kommune genutzt. Auch deshalb sei und bleibe der Erhalt der Kirchengebäude eine gesellschaftliche Aufgabe. (epd)