Bislang ist Deutschland ein wichtiger Player, wenn es darum geht, armen und benachteiligten Menschen in anderen Teilen der Welt zu helfen. Doch der Verband Venro befürchtet, dass sich dies nach der Wahl ändern könnte.
Der entwicklungspolitische Dachverband Venro warnt die künftige Bundesregierung vor einer Abkehr der Hilfe für arme und benachteiligte Menschen in anderen Teilen der Welt. “Deutschland trägt eine verantwortungsvolle Rolle bei der Bekämpfung von Hunger und Armut, bei der nachhaltigen Entwicklung unseres Globus und beim humanitären Engagement in aller Welt”, betonte die Co-Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Gudrun Schattschneider, am Dienstag in Berlin.
Ein Blick in die Wahlprogramme der Parteien lasse befürchten, dass Themen wie Klimaschutz oder humanitäre Hilfe keine besondere Rolle spielten. “Wir sind sehr alarmiert, wenn im Parteiprogramm der Union Entwicklungspolitik und humanitäre Hilfe kaum erwähnt werden”, so Schattschneider. Die künftige Bundesregierung müsse die Frage, wie sich das Zusammenleben auf der Erde gestalten lasse, schnellstmöglich beantworten. “Der Rückzug vieler der reichsten Nationen der Erde auf nationalstaatliche Interessen ist da genau der falsche Weg.”
Zuletzt hatte es wieder vermehrt Debatten um die Entwicklungspolitik gegeben. So forderte die AfD in einem Antrag, das Entwicklungsministerium abzuschaffen und dessen Zuständigkeiten an das Auswärtige Amt und an das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zu delegieren.
Venro vertritt die Interessen von rund 150 Mitgliedsorganisationen gegenüber der Politik. In einem am Dienstag veröffentlichten Positionspapier mit dem Titel “Verantwortung übernehmen für eine gerechtere Welt”, stellt der Dachverband zusammen, was seine Mitglieder konkret von der Politik erwarten.