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Curaçao

Mit ihrer Qualifikation für die Fußball-WM 2026 hat die kleine Karibikinsel Curaçao eine Riesensensation geschafft. Beim Turnier in den USA kann das Team von den Antillen auf seine Schutzpatronin bauen: die heilige Anna.

Die rund 440 Quadratkilometer kleine Karibikinsel Curaçao wurde 1499 von den Spaniern entdeckt. Seit dem 17. Jahrhundert war sie als Teil der Niederländischen Antillen niederländische Kolonie und wichtiger Handelsplatz der Niederländischen Westindien-Kompanie. Seit Oktober 2010 ist Curaçao einer von vier nach innen autonomen Gliedstaaten des Königreichs Niederlande. Geografisch gehört Curaçao zu den südkaribischen Inseln unter dem Winde und damit zu Südamerika.

Die Hauptstadt Willemstad hat heute etwa 125.000 Einwohner, der Rest der Insel weitere rund 25.000. Das historische Zentrum gehört seit 1997 zum Weltkulturerbe der Unesco; 860 Monumente sind denkmalgeschützt.

Die meisten Bewohner von Curaçao sind Nachkommen ehemaliger afrikanischer Sklaven; etwa sechs Prozent der Bevölkerung sind niederländischer Abstammung. Zudem gibt es Nachfahren von sephardischen Juden, die im 17. Jahrhundert aus Spanien und Portugal vor der Inquisition flohen, sowie Gastarbeiter der Ölindustrie aus Asien, Südamerika und der Karibik.

Die größten Wirtschaftszweige Curaçaos sind Tourismus und Erdölraffinerie. Zudem ist die Insel als Offshore-Finanzplatz von Bedeutung. Eine örtliche Spezialität ist der Curacao-Likör aus den Schalen von Pomeranzen (Bitterorangen). Die Fußballnationalmannschaft wird seit 2023 von dem Niederländer Dick Advocaat trainiert.

Vorherrschende Religion auf Curaçao ist der Katholizismus mit 70 bis 80 Prozent der Bevölkerung; die zweitgrößte sind protestantische Christen. Minderheiten stellen Hindus, Juden und Muslime, die zur religiösen Vielfalt beitragen. Schutzpatronin der Insel ist die heilige Anna; ihr ist auch die Basilika Santa Ana in der Hauptstadt Willemstad geweiht, die Co-Kathedrale des Bistums Willemstad.