In den USA sind nach einer jüngsten Statistik Katzen nur die zweitliebsten Haustiere nach Hunden. Hundebesitzer haben einen ganz anderen Ruf als Katzenliebhaber – besonders, wenn es um Frauen geht.
Der Begriff “Crazy Cat Lady” hat seinen Ursprung in den USA. Es gibt dafür keine Übersetzung, die die damit verbundenen Vorurteile einbindet. Eine “Cat Lady” ist in erster Linie eine Frau, die Katzen besitzt und/oder sich um verwahrloste Katzen kümmert. Eine “Crazy Cat Lady” bezeichnet eine alleinstehende, kinderlose, eher ältere Frau mit einer engen emotionalen Bindung an Katzen, die sie den Menschen vorzieht. In diese Beschreibung sind negative Vorstellungen von unverheirateten, kinderlosen Frauen eingeflossen.
Der US-amerikanische Politiker James David “JD” Vance, von Donald Trump als Vizepräsident bestimmt für den Fall seiner Wahl im November, hat sich 2021 in einem Interview negativ über Frauen geäußert, die Katzen besitzen und keine Kinder haben. Im gleichen Jahr sprach er in einem Post auf Twitter (heute X) von “weird cat ladies”. In beiden Fällen gab er seiner Meinung Ausdruck, sie hätten zuviel Macht in den USA.
In der Kult-Serie “The Simpsons” gibt es mit Eleanor Abernathy eine “Crazy Cat Lady”, die, psychisch krank, Katzen sammelt. Sie hatte vor ihrem mentalen Zusammenbruch eine exzellente Ausbildung an den Elite-Universitäten absolviert, wurde dann aber Alkoholikerin und suchte Zuflucht bei ihren Katzen. Für Männer gibt es kein Pendant zur “Crazy Cat Lady”.
Im August 2019 wurde eine Studie zu Tierhaltern vorgestellt. Die Wissenschaftler konnten bei den Katzenbesitzern keine Unterschiede im Hinblick auf Ängste, Depressionen oder das Verhalten in Beziehungen im Vergleich zu den anderen Teilnehmern feststellen. Der Mythos von der “Crazy Cat Lady” hält dieser wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand.
Taylor Swift, globaler Superstar, ist unverheiratet, hat keine Kinder und besitzt drei Katzen. Sie hat sich bislang nicht zu den Worten von Vance geäußert. In Sozialen Medien haben sich jedoch Katzenbesitzerinnen zusammengeschlossen und erhalten Unterstützung von Hundebesitzerinnen.