Roth sieht Museen als Hilfe gegen Orientierungsverlust

Claudia Roth ist überzeugt, dass Museen aktiv die Demokratie stärken können. Bei einer Tagung in Dresden wird darüber beraten, warum dies aber nicht immer so einfach funktioniert.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist überzeugt, dass Museen aktiv die Demokratie stärken können
Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist überzeugt, dass Museen aktiv die Demokratie stärken könnenImago / Political-Moments

Eine starke museale Bildungsarbeit ist aus Sicht von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) überlebenswichtig für die Demokratie. “Museen können dem in der Gesellschaft wachsenden Orientierungsverlust entgegenwirken. Sie sind Orte der Selbstvergewisserung. Sie sind Kommunikationsräume für den weltoffenen Austausch”, sagte Roth zum Auftakt der Tagung “Offen? Kritisch? Inspirierend? Museen als aktive Orte der Demokratie“, die im Deutschen Hygiene-Museum Dresden und in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden stattfindet.

Die Veranstalter blicken dabei zurück auf unterschiedliche Ausstellungen, Projekte und Formate der Demokratieerfahrung, die zwischen 2021 und 2024 im Verbundprojekt “Museen als aktive Orte der Demokratie” in und außerhalb der beiden Museen entwickelt wurden.

Extremistische Tendenz bei jungen Leuten

Auslöser für das Projekt war der rechtsextremistische Anschlagsversuch auf eine Synagoge in Halle im Oktober 2019. So erläuterte die Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, Marion Ackermann: “In diesem Zusammenhang erging eine Aufforderung an unsere beiden Museen, darauf zu reagieren, wie wir über unsere Museumsarbeit zur Extremismus-Prävention beitragen würden.”

Ackermann zeigte sich “erschüttert” darüber, dass eine demokratiefeindliche und extremistische Tendenz bei ganz jungen Wählern zu verzeichnen sei. “Dabei hatten wir einen ganz besonderen Schwerpunkt auf die jüngeren Generationen gelegt.” Bei der Tagung mit Panels und Praxisforen gehe es deshalb nicht um “Selbstbeweihräucherung”, sondern um “schonungslose nüchterne Analyse”, so Ackermann weiter. Es sollen Praxisbeispiele vorgestellt und über Erfolge, Erkenntnisse und Probleme beraten werden.

Ideen für zukünftige Projekte entwickeln

Dazu wurden zahlreiche weitere Akteure aus den Bereichen Museen, Kunst, politischer Bildung, Forschung und Lehre eingeladen, die Museen als Orte der Demokratie verstehen und nutzen. Mit ihnen möchten die Veranstalter ein Fazit der bisherigen Arbeit ziehen und Ideen für zukünftige Projekte entwickeln.