Zehn Gebote, aber für die digitale Welt: Fachleute verschiedener Disziplinen haben einen Weckruf vorgestellt. Sie appellieren, Technik weder über die Natur noch über die Menschlichkeit zu stellen.
ChatGPT und Co. werden in manchen Situationen zum Ersatz für ein menschliches Gegenüber. Das kann laut Fachleuten gefährlich werden: Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen warnen vor “blindem technischem Fortschrittsglauben”. Sie haben “Zehn Regeln für die Digitale Welt” veröffentlicht. Diese lauten:
1. Erhebt digitale Technik nicht zum Selbstzweck
2. Schreibt Maschinen keine Menschlichkeit zu
3. Schafft Raum für Muße und analoge Begegnung
4. Garantiert den Erhalt sozialer und demokratischer Kompetenzen
5. Zerstört nicht die Natur für den technischen Fortschritt”
6. Behandelt Menschen nicht als bloße Datenobjekte
7. Lasst Euch nicht Eurer menschlichen Potenziale berauben
8. Verleugnet nicht die Grenzen der Technik
9. Nutzt Maschinen nicht, um die Freiheit Anderer zu untergraben
10. Verhindert Machtkonzentration und garantiert Teilhabe
Diese bewusst knapp formulierten Leitsätze sollen demnach sowohl Einzelne als auch Organisationen und Institutionen “an die gemeinsame Verantwortung für eine gute digitale Zukunft” erinnern, hieß es von den Initiatoren. Zu ihnen zählen der Theologe Johannes Hoff, der Neurochirurg Oskar Aszmann, die Juristin Christiane Wendehorst, der Philosoph Armin Grunwald, der Sozialwissenschaftler Jürgen Pfeffer, die Unternehmerin und Publizistin Yvonne Hofstetter sowie die Wirtschaftsinformatikerin Sarah Spiekermann-Hoff.