Charles III. bei Weltklimakonferenz – Parolin vertritt den Papst

Der britische König Charles III. hat die Verhandler bei der Weltklimakonferenz in Dubai zu konkreten Maßnahmen beim Klima- und Umweltschutz aufgerufen. „2050 werden unsere Enkel nicht fragen, was wir gesagt haben, sondern sie werden mit den Konsequenzen dessen leben, was wir getan oder nicht getan haben“, so der König bei seiner Auftaktrede zur COP28.

Dabei erinnerte Charles auch an seinen Auftritt bei der Weltklimakonferenz in Paris 2015. Das dort erarbeitete Klimaabkommen bezeichnete er als einen Meilenstein. „Ich bete von ganzem Herzen, dass die COP28 ein weiterer entscheidender Wendepunkt hin zu echten Transformationsmaßnahmen sein wird, und das zu einer Zeit, in der wir bereits, wie Wissenschaftler seit Langem warnen, alarmierende Kipppunkte erreichen.“

Die Konferenz will eine erste Zwischenbilanz zur Umsetzung des Pariser Abkommens ziehen. Damals vereinbarte die Staatengemeinschaft, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur im Vergleich zum vorindustriellen Niveau auf unter 2 Grad, nach Möglichkeit auf unter 1,5 Grad, zu begrenzen. Dies soll durch Verminderungen beim Ausstoß von Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen wie Methan oder Lachgas geschehen.

Auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres mahnte zum Handeln. „Wir sind meilenweit von den Zielen des Pariser Abkommens entfernt“, sagte Guterres. Für das Erreichen des in Paris vereinbarten 1,5-Grad-Ziels sei es fünf vor zwölf. An der Auftaktveranstaltung, die der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohammad bin Zayed Al-Nahyan, eröffnete, nahmen zahlreiche Spitzenpolitiker teil.

Die Zusammenkunft in Dubai dauert bis zum 12. Dezember – allerdings ist es bei den Weltklimakonferenzen der vergangenen Jahre immer wieder vorgekommen, dass die Verhandlungen über das offizielle Ende der Treffen hinausgingen. Kritiker sind skeptisch, ob der angestrebte Ausstieg aus den fossilen Energien ausgerechnet in den Vereinigten Arabischen Emiraten Gestalt annehmen kann, deren Reichtum sich aus großen Erdölvorräten speist.

Als überraschenden Erfolg werten Beobachter die Tatsache, dass am Donnerstag, dem ersten Konferenztag, eine Einigung für einen jahrelang umstrittenen Fonds für „Schäden und Verluste“ erzielt wurde. Er soll die Folgen des Klimawandels für ärmere Länder abfedern.

Ursprünglich hatte auch Papst Franziskus geplant, nach Dubai zu kommen. Wegen einer Lungeninfektion musste er seine Teilnahme an der Weltklimakonferenz absagen. Stattdessen soll Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin den für Franziskus geplanten Beitrag am Samstag übernehmen, hieß es. Als erster Papst hatte Franziskus eine Rede vor der Weltklimakonferenz halten wollen.