Charles-Besuch: Hamburger Bischöfin Fehrs spricht Versöhnungsgebet

Der britische König Charles III. besucht Deutschland. Während seiner Station in Hamburg spricht Bischöfin Kirsten Fehrs ein Gebet im Mahnmal St. Nikolai.

Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs spricht ein Gebet
Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs spricht ein GebetImago / epd-bild

Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs wird am Freitagmittag bei dem Besuch des britischen Königs Charles am Mahnmal St. Nikolai die „Versöhnungslitanei von Coventry“ sprechen. „Das Zeichen der Versöhnung zwischen zwei ehemaligen Kriegsgegnern und das gemeinsame Gedenken an die Opfer sind ein wichtiges Signal in der heutigen Zeit“, erklärte die Bischöfin.

Die Zeremonie, an der auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher teilnehmen, bildet mit der Besichtigung des Denkmals „Kindertransport – der letzte Abschied“ den Auftakt des Hamburg-Besuchs von König Charles und seiner Frau Camilla.

Zeichen der Verbundenheit

Tschentscher freue sich auf den Besuch aus London und Berlin, heißt es aus der Pressestelle des Senats. Der Besuch von König Charles III. und seiner Frau Camilla sei ein Zeichen der Verbundenheit zwischen Deutschland und Großbritannien in schwierigen Zeiten. „Dass das Königspaar neben der Hauptstadt auch Hamburg besucht, ist eine große Ehre für die Hansestadt und ein starker Impuls für unsere wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und kulturellen Beziehungen zum Vereinigten Königreich“, so Tschentscher.

Bischöfin Fehrs betonte mit Blick auf die zahlreichen militärischen Konflikte weltweit das friedensstiftende Wirken der Kirchen in Großbritannien und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und nannte dabei die inzwischen weltumspannende Nagelkreuz-Gemeinschaft.

Erinnerung an „Operation Gomorrha“

Das Netzwerk entstand im Zweiten Weltkrieg in der britischen Stadt Conventry, die von der deutschen Luftwaffe zerstört worden war. Inzwischen gehören der Nagelkreuz-Gemeinschaft weltweit 160 ökumenische Glaubensgemeinschaften an, in denen regelmäßig Versöhnungsgebete abgehalten werden. Zu den 63 deutschen Orten der Nagelkreuz-Gemeinschaft gehört seit 1993 die Hamburger Gedenkstätte St. Nikolai.

Das Mahnmal St. Nikolai erinnert an die „Operation Gomorrha“. Vom 25. Juli bis 3. August 1943 flogen britische und amerikanische Luftstreitkräfte Angriffe auf Hamburg. Orientierungspunkt war der Kirchturm von St. Nikolai. Mehr als 34.000 Menschen starben, rund 40.000 Wohnhäuser wurden zerstört. Von St. Nikolai wurde das Kirchenschiff verwüstet, nur der Kirchturm ragte fast unbeschadet aus dem Trümmerfeld. Nach Kriegsende wurde die Kirche nicht wieder aufgebaut.