Carolin Emcke übernimmt Mercator-Professur in Essen

Die Journalistin und Publizistin Carolin Emcke übernimmt die nächste Mercator-Professur an der Universität Duisburg-Essen. Am 27. November werde sie in dem Vortrag „Wessen Leid, wessen Erinnerung?“ am Campus Essen über tote Winkel der Erinnerungspolitik sprechen, kündigte die Hochschule am Mittwoch an. Emcke sei „eine herausragende Philosophin und Publizistin“ mit einer starken und vorbildhaften Haltung zu wichtigen Themen unserer Zeit, erklärte Rektorin Barbara Albert. Sie habe sich als unüberhörbare Stimme zu Themen wie Menschenrechten, Demokratiefeindlichkeit und kulturellen Identitäten in Literatur und Öffentlichkeit etabliert, erklärte die Hochschule.

Emcke studierte Philosophie, Politik und Geschichte und arbeitete von 1998 bis 2014 für den „Spiegel“ und „Die Zeit“ als Reporterin in internationalen Krisenregionen. Seit 2014 ist sie als Publizistin und Kolumnistin tätig, lebt in Berlin und schreibt über Themen wie Gewalt, Demokratiefeindlichkeit, Rassismus, Klimaschutz, Protest, Sexualität und aktuelle politische Entwicklungen. Emcke wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.

Die Mercator-Professur wurde 1997 eingerichtet, um das wissenschaftliche Erbe des berühmten Duisburger Kartographen und Universalgelehrten Gerhard Mercator (1512-1594) wachzuhalten. Eine Mercator-Professur hatten bislang unter anderen die früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck und Richard von Weizsäcker, der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher, die Regisseurin Margarethe von Trotta, der Unternehmer Götz W. Werner, die Tiefseeforscherin Anke Boetius und der Klima-Ökonom Ottmar Edenhofer inne.