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Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald reicht Insolvenzplan ein

In den nächsten Tagen wird der Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald beim Amtsgericht Freiburg einen Insolvenzplan einreichen. Stimmten die Gläubiger dem Plan zu, könnte das Insolvenzverfahren noch im Laufe des Frühsommers erfolgreich beendet werden, teilte der Verband am Montag in Freiburg mit. Der Plan sieht unter anderem vor, dass die Gläubiger eine Quote auf ihre ausstehenden Insolvenzforderungen erhalten. Im Gegenzug verzichten sie auf ihre restlichen Forderungen.

Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung hatte im September 2023 begonnen. Nach einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen sieht sich der Verband inzwischen finanziell und organisatorisch besser aufgestellt. „Wir haben eine etwas schlankere Struktur, ohne einen personellen Kahlschlag durchgeführt zu haben“, sagte der Vorstandsvorsitzende Hans-Georg Liegener. Es sei gelungen, Schließungen weitestgehend zu vermeiden und Einrichtungen und Angebote in neue Hände zu legen.

Hauptursache für die wirtschaftliche Schieflage waren laut Angaben des Verbandes Verluste in der Seniorenhilfe. Mehrere Pflegeheime konnten nicht ausgelastet werden, weil Personal fehlte. Der Verband musste auf teure Leiharbeit zurückgreifen. Hinzu kamen Preissteigerungen für Lebensmittel und Energie. Der Betrieb des Pflegeheims und der Tagespflege Katharina-Rieder-Haus in Glottertal wurde bereits vor dem Insolvenzantrag eingestellt, nur rund acht Monate nach der Eröffnung, die Einrichtung steht weiterhin zum Verkauf. Das Seniorenzentrum St. Georg in Neuenburg steht ebenfalls seit September 2022 leer, ein Verkauf könnte dieses Jahr gelingen. In Vogtsburg trennte sich der Verband von der Senioreneinrichtung Haus Pantaleon. Auch dieses Gebäude steht noch zum Verkauf.

Bei den im Verband verbleibenden stationären Senioreneinrichtungen wurde die Auslastung gesteigert, sie sollen alle langfristig weitergeführt werden. Der Caritasverband für den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald ist ein Wohlfahrtsverband mit rund 800 hauptamtlichen und über 400 ehrenamtlichen Beschäftigten. (0320/10.02.2025)